Heimat für Mauersegler
Immer mehr Bauherren in Leverkusen planen Nisthilfen in Gebäuden ein. So auch Markus Pott am Marktplatz in Opladen.
Leverkusen. Wenn am 1. Mai die flinken Mauersegler wieder aus ihrem Winterquartier im Süden zu uns nach Deutschland kommen, sieht es für ihn hierzulande nicht sonderlich rosig aus: er hat kaum noch Möglichkeiten in Leverkusen sein Nest zu bauen und seine Nahrung — er liebt Insekten — gibt es auch immer weniger. Unter diesen Umständen kann sich der Mauersegler, dessen charakteristische, lebensfrohe Rufe im Sommer erfreuen, kaum noch in Leverkusen ansiedeln. Nach Angeben der Leverkusener Naturschutzverbände Nabu und Bund ist die Zahl der Mauersegler in den vergangenen Jahren um rund 70 Prozent gesunken.
„Gegen diese Verschlechterung der Lebensqualität für alle Bürger wehren sich die ehrenamtlichen Naturschützer in Leverkusen. Nabu und Bund sagen, das muss nicht sein. Deshalb setzen wir uns dafür ein, dass auch in Leverkusen in und an allen Gebäuden wieder Nistmöglichkeiten eingebaut werden“, sagt Pressesprecherin Regine Kossler.
Eigentlich ist es ganz einfach: mit der 2016 gezeigten Ausstellung des Bund „Mehr Platz für Spatz & Co.“ in der städtischen Bibliothek fiel in Leverkusen der Startschuss für die Kampagne zur Unterstützung von Gebäudebrütern wie Mehlschwalben, Staren, Haussperlingen, Hausrotschwänzchen und vielen Fledermausarten. Seitdem zeigt die Kampagne einigen Erfolg. So planen die Baugesellschaften Vivawest, die Wohnungsgesellschaft Leverkusen und der Gemeinnützige Bauverein Opladen gemeinsam mit den Naturschutzverbänden mittlerweile regelmäßig Nisthilfen in die neuen oder zu sanierenden Gebäude ein.
Stolz verweisen Nabu und Bund Leverkusen auf ihr jüngstes Projekt mit dem Bauherrn Markus Pott, der angeregt von den veröffentlichten Beispielen die Fassaden seines Gebäudes in der Kölner Straße 52/Ecke Marktplatz in Opladen mit speziellen Nisthilfen für Mauersegler und Fledermäuse ausstattete. Die beauftragte Dachdeckerfirma ist darin geübt und kann ihren Kunden solche Maßnahmen nur empfehlen. „Es macht glücklich, der Natur auch einmal etwas zurückzugeben“, sagt Rainer Morgenstern, 2. Vorsitzender des Nabu Leverkusen. Und an dieser Baustelle hört es mit den Nistkästen nicht auf. Bauherr Markus Pott will nach Abschluss der Arbeiten auch die kleine, angrenzende Hoffläche mit einheimischen Pflanzen für Vögel und Insekten ausstatten, um ihnen mitten in Opladen ein Weiterleben zu ermöglichen.