Interview „Irgendwann wird es hoffentlich wieder eine gewisse Normalität geben“

Köln · Am 7. Januar startet um 21.45 Uhr die zweite Staffel der RTL-Serie „Schwester, Schwester – Hier liegen Sie richtig“. Schon ab Silvester gibt es die neuen Folgen als Stream bei TV Now. Unsere Zeitung sprach vorab mit der Kölner Schauspielerin Caro Frier, die als Krankenschwester Micki eine der Hauptrollen übernommen hat.

Caroline Frier (l.) spielt in der TV-Serie „Schwester, Schwester – Hier liegen Sie richtig“ die Krankenschwester Micki Busch.

Foto: TV Now

Sie berichtet vom Drehen unter Corona-Bedingungen sowie über ihre Sorgen und Hoffnungen in Zeiten der Krise.

Wie erleben Sie als Schauspielerin die Situation im zweiten Lockdown?

Caro Frier: Da vertraue ich auf mein kölsches Gemüt und versuche das Beste daraus zu machen. Es gibt Phasen, da ärgert man sich, aber ich habe keinen Grund, mich zu beschweren. Ich konnte die zweite Staffel von „Schwester, Schwester – Hier liegen Sie richtig!“ und die neue Sketch-Show „Queens of Comedy“ drehen. Jetzt hoffe ich, dass im nächsten Jahr wieder die Zeit kommen wird, in der man sich wieder guten Gewissens in den Arm nehmen kann. 

Wie war das Drehen unter Corona-Bedingungen?

Frier: Das war schon komisch. Es war schön, die Kollegen alle wiederzusehen. Der Cast hat sich im Vergleich zur ersten Staffel nicht groß verändert. Schwierig war, dass wir alle Masken tragen mussten, auch bei den Proben. Nur beim Drehen durften wir sie absetzen. Allerdings ist es eigentlich auch schon bei den Proben wichtig, die Mimik der Kollegen zu sehen. Das hat schon gefehlt. Aber es hat trotzdem funktioniert. Gewöhnt haben wir uns auch daran, dass wir etwa alle zwei Tage getestet worden sind. Nur so durften wir uns in den Szenen vor der Kamera auch mal näherkommen. 

Wie ist es, in dieser schwierigen Zeit für die Krankenhäuser eine Schwester zu spielen?

Frier: Darüber denkt man schon nach. Bei uns war eine echte Krankenschwester vor Ort, die helfen sollte, dass alles möglichst realistisch aussieht. Sie hat mir viel von ihrem Alltag im regulären Krankenhausbetrieb erzählt, wo im Moment die Hölle los ist. Mit unserer Serie feiern wir das Pflegepersonal, das sollten mehr Menschen auch im wirklichen Leben tun. 

Was erwartet die Zuschauer in der zweiten Staffel?

Frier: Das sind sehr spannende und runde Geschichten, die wir in der neuen Staffel präsentieren. Für Micki gibt es erstmals in der Serie eine Liebesgeschichte, denn der neue Arzt, der von Tom Beck gespielt wird, bringt ihr Leben ziemlich durcheinander. Auch mit dem Klinikchef (Christian Tramitz) gibt es interessante Begegnungen. So verbringen Micki und er eine Nacht zusammen und können sich am Tag danach an nichts mehr erinnern. Es kostet sie viel Anstrengung, herauszufinden, was da wirklich passiert ist. Die neuen Folgen sind kurzweilig, lustig und pfiffig (lacht). Gerade in einer schwierigen Zeit wie dieser, darf man sich auch mal auf die Leichtigkeit besinnen, denn Lachen ist bestimmt nicht verboten. 

Wie war die Arbeit mit Ihrem Kollegen Tom Beck?

Frier: Die Zusammenarbeit war super. Wir kennen uns als Kollegen und Kumpel schon länger und wir wollten immer mal zusammen spielen. Das hatte aber bislang nie wegen den Terminen gepasst. Umso mehr freut es mich, jetzt in der eigenen Sitcom gemeinsam mit Tom vor der Kamera zu stehen. Wir haben sehr gut miteinander harmoniert. 

Gab es in Ihrem Leben einmal die Planung in einen medizinischen Beruf zu gehen?

Frier: Wie viele Kinder wollte ich Tierärztin werden. Krankenschwester stand damals nicht oben auf der Liste der Berufswünsche. Man sagt, dass ich bereits mit zweieinhalb Jahren die Schauspielerei für mich entdeckt habe (lacht). 

Was macht den Reiz an der Rolle der Micki für Sie aus?

Frier: Was das Naturell anbetrifft, haben wir viel gemeinsam. Aber Micki ist wahrscheinlich selbstloser als Caro, sie kümmert sich um alle und stellt ihre Anliegen immer zurück, um dafür zu sorgen, dass es anderen Menschen besser geht. Sie hat das Herz am rechten Fleck und sie hat vor nichts Angst. Sie handelt einfach, auch wenn ihr das Ärger einbringt. Ich denke da mehr über die Dinge nach, bevor ich etwas mache. Aber es macht einen riesen Spaß, das zu spielen. Das gilt auch für die Arbeit mit Christian Tramitz, der immer aus dem Bauch heraus spielt. Wenn wir gemeinsam drehen, fühlt sich das ganz leicht und natürlich an. 

Was macht Ihnen derzeit Sorgen und was Hoffnung?

Frier: Hoffnung macht mir, dass es bald den Impfstoff geben wird und dass man als erstes ältere und vorerkrankte Menschen damit versorgen kann. So wird es irgendwann hoffentlich wieder eine gewisse Normalität geben und wir werden uns nicht weiter an das Abstandhalten gewöhnen müssen. Sorge macht mir unter anderem die durch die aktuelle Situation schwer leidende Kultur- und Veranstaltungsbranche.