Jecker Fahrplan für den Straßenkarneval

Ab Weiberfastnacht wird in Leverkusen wieder unter freien Himmel gefeiert. Wann und wo in den Stadtteilen Feste und Umzüge stattfinden, zeigen wir Ihnen hier.

Foto: Doro Siewert

Leverkusen. Noch eine Woche dauert es, bis in Leverkusen der Straßenkarneval in den Stadtteilen startet. Die Polizei sieht sich an tollen Tagen in der Stadt gut aufgestellt für alle Umzüge und Veranstaltungen. Der Schwerpunkt liegt bei der Verhinderung von Gewalt und alkoholbedingten Exzessen im jecken Treiben. „Bei allen Veranstaltungen werden wir mit angemessenen Einsatzkräften vor Ort sein“, sagt die zuständige Erste Polizeihauptkommissarin Ninett Wickerath.

Beim Ordnungsamt der Stadt liegen die Schwerpunkte beim Glasverbot am Donnerstag und Karnevalssamstag in Schlebusch sowie beim Vorgehen gegen Wildpinkler und Alkohol bei Jugendlichen. „Die bisherigen Verfahren haben sich hier bewährt“, sagt der stellvertretende Fachbereichsleiter Michael Rudersdorf.

Auf intensive Arbeitstage bereitet sich der Fachbereich Kinder und Jugend vor. „Wir haben im Vorfeld in Schulen die Gefahren des Alkohols angesprochen und halten den Kontakt zu den Kioskbesitzern. Auch junge Flüchtlinge sind mit Dolmetschern zum Straßenkarneval informiert worden“, sagt die Leiterin des Fachbereichs, Angela Hillen. Vor Ort werden wieder Mitarbeiter sein, die sich um alkoholisierte Jugendliche zu kümmern. Es werden sowohl vor Ort in den Stadtteilen als auch im Klinikum Jugendliche nach Alkohol- oder Drogenkonsum betreut und dafür gesorgt, dass diese sicher nach Hause kommen.

In Schlebusch hofft man mit einer neuen Jugendparty ein Gegengewicht zum Geschehen am Lindenplatz zu erzeugen. Bei den Zügen in Schlebusch, Hitdorf und Opladen mussten im Vorjahr etwa jeweils 10 bis 20 Jugendliche nach starken Alkoholkonsum betreut werden. In Opladen waren dies auch sehr junge Jecken zwischen zwölf und 14 Jahren. Die neue Absperrung am Spielplatz an der Aloysius-Kapelle soll die Situation entschärfen. Dort wurde häufig Alkohol von Jugendlichen konsumiert,

Im Fall sexueller Gewalt und Belästigung hat der Frauen-Notruf in Leverkusen eine Telefonbereitschaft eingerichtet: Donnerstag, 11 bis 21, sowie Montag, 11 bis 21 Uhr. Die Notrufnummer lautet: 0214/2061598. Mit Bierdeckeln und Streichholzschachteln wird unter dem Motto „Nein heißt Nein“ für mehr Respekt geworben.

Wer mit dem Auto zum Straßenkarneval fahren will, muss sich auf längere Straßensperrungen im Bereich der Feiermeilen einstellen. Das gilt auch, wenn die Umzüge vorbei sind. So soll die Sicherheitslage für die Feiernden verbessert werden. Am Karnevalsfreitag beginnen die Sperrungen beim Umzug in Hitdorf bereits um 12 Uhr. Beim Umzug in Schlebusch wird am Karnevalssamstag ab 11 Uhr gesperrt. Bei den Zügen in Wiesdorf (Karnevalssonntag) und Opladen (Rosenmontag) beginnen die Sperrungen jeweils um 10.30 Uhr. Teilweise wird auch weniger Parkmöglichkeiten geben. So fällt in Wiesdorf der Parkplatz der Bayer Real Estate GmbH an der Elberfelder Straße weg. 900 Parkplätze gibt es aber unter der Stelzenautobahn an der Marienburger Straße.

Es empfiehlt sich eine Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Für die jecken Tage gibt es bei der Wupsi das Karnevalsticket für 24,54 Euro, das sechs Tage lang von Weiberfastnacht bis Veilchensdienstag im erweiterten VRS-Netz gültig ist. Kaufen kann man das Ticket ausschließlich als Handy- oder Online-Ticket. An Rosenmontag gelten im VRS für die Tickets die Feiertagsregelungen. Die Nachtlinien werden verstärkt, zu den Karnevalsumzügen werden für die Hin- und Rückfahrt Zusatzwagen eingesetzt. Teilweise fahren die Busse wegen der Sperrungen einen veränderten Linienweg.

Und so wird an Straßenkarneval in Leverkusen gefeiert:

Weiberfastnacht: Um 10 Uhr beginnt in Wiesdorf der Rathaussturm im Ganser-Festzelt vor dem Rathaus. Die Schlüsselübergabe mit OB Uwe Richrath ist in den Luminaden unter Führung von Prinz Matze I. für 11.30 Uhr vorgesehen, dann geht es wieder zurück ins Festzelt. Um 14.30 Uhr startet dort die Karnevalsparty. In Schlebusch beginnt der Wieversturm um 11.11 Uhr am Hit-Markt an der Gezelinallee. Die Straßensitzung im Biergarten des Pfannkuchenhauses „Haus Ferger“ startet um 12 Uhr. Der Eintritt dort ist frei. Zu Gast sind Prinz Matze I. mit der Prinzengarde und Spielmannszug sowie die Fründe us Schliebesch und Tanzgruppen.

Karnevalsfreitag: Die Hetdörper Schull- un Veedelszöch starten unter dem Motto „Hetdörp is d’r Hit, alle Jecke fiere met“ um 14.33 Uhr. Erwartet werden 41 Gruppen mit etwa 1300 Teilnehmern. Der Zug läuft von der Hitdorfer Straße bis zum Kirmesplatz.

Karnevalsamstag: Der Zug in Schlebusch wurde um 1,2 Kilometer verlängert, und zwar läuft er nun vom Startpunkt an der Kreuzung Johannes-Dott-/Reuterstraße bis zu Morsbroicher Straße. Damit soll das hohe Zuschaueraufkommen in der Ortsmitte entzerrt werden. Die Startzeit ist 13.33 Uhr. Unter dem Motto „Magie im Dorf zeigt ihre Kraft — janz Schliebesch funkelt zauberhaft“ sind 34 Gruppen mit 1490 Teilnehmern unterwegs. Im Bereich Reuterstraße, Gezelinallee, Felix-Roll-Straße und Morsbroicher Straße wird es eine Familienmeile ohne Gedränge geben. Insgesamt werden 45000 Besucher erwartet.

Karnevalssonntag: Der Zug in Wiesdorf beginnt unter dem Motto „Leverkusen — Fastelovend gestern, hück un morjen“ um 13.33 Uhr im Bereich Kreisverkehr Ludwig-Erhard-Platz (Möbelhaus) und endet an der Nobelstraße. Erwartet werden 2000 aktive Teilnehmer und mehr als 30 000 Besucher.

Rosenmontag: Der letzte Umzug findet traditionell in Opladen statt. Dort startet der Zoch unter dem Motto „Simsalabim Opladener Klimbim“ um 14.11 Uhr in der Kölner Straße. Vor dort zieht er in Richtung Schöllerstraße. Erwartet werden im Stadtteil 2000 Teilnehmer und 20 Prunk- und Mottowagen. Auf dem Marktplatz gibt es wieder ein Festzelt.

Karnevalsdienstag: In Schlebusch gibt es zum Abschluss des Karnevals traditionell den Glühwürmchen-Treff und die Nubbelverbrennung. Treffpunkt für den Glühwürmchentreff ist um 19.11 Uhr am Pfannkuchenhaus. Dort wird später auch der Nubbel verbrannt.