Kosmetik Kammer fordert Lockdown-Ende für Kosmetiker

Köln · Nach dem Corona-Gipfel steht fest, dass der Lockdown bis mindestens 7. März verlängert wird. Doch Friseure können aufatmen: Sie sollen bereits ab dem 1. März ihre Salons wieder öffnen dürfen. Für das Handwerk in der Region gehen die Beschlüsse dennoch nicht weit genug: Garrelt Duin, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer zu Köln, fordert eindringlich, den Lockdown auch für das Kosmetikhandwerk zu beenden, um irreparable Schäden zu vermeiden.

Auch Kosmetikstudios traf es im Lockdown besonders schwer.

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Viele Bereiche des Handwerks haben mit den wirtschaftlichen Folgen des Lockdowns zu kämpfen. Friseursalons und Kosmetikstudios traf es besonders schwer: sie mussten schließen und den Betrieb monatelang einstellen. In vielen Fällen sind die Rücklagen der Unternehmen inzwischen aufgebraucht, denn sie waren teils von wirtschaftlichen Hilfen ausgeschlossen oder haben wochenlange keine Abschlagszahlungen erhalten. Durch die Ankündigung der Bund-Länder-Konferenz „körpernahe Dienstleistungsbetriebe“ schrittweise wieder zu öffnen, zeichnet sich eine Perspektive zumindest für das Friseurhandwerk ab. Friseursalons dürfen ab 1. März wieder ihre Türen für Kunden öffnen. Andere Gewerke bleiben jedoch weiter im Ungewissen.

„Die Situation ist weder tragbar, noch erklärbar“, sagt Garrelt Duin. „Die nun beschlossene Öffnungsperspektive betont insbesondere die Bedeutung von Friseuren für die Körperhygiene. Doch gleichzeitig lässt sie das Kosmetikhandwerk außen vor. Gerade bei diesem Gesundheitshandwerk geht es ja um fachlich anspruchsvolle Aufgaben der Körperpflege.“

Duin appelliert daher eindringlich an die NRW-Landesregierung, Kosmetikern ebenfalls eine verlässliche Öffnungsperspektive zu bieten: „Bei der Aktualisierung der Coronaschutzverordnung des Landes NRW sollte eine Öffnung von Kosmetiksalons zum 1. März ebenfalls unbedingt berücksichtigt werden.“ Friseure und Kosmetiker machen allein in Köln zusammen rund 17 Prozent aller Handwerksbetriebe aus. Friseursalons sind seit neun Wochen komplett geschlossen, Kosmetikstudios sogar seit 15 Wochen. In diesen Betrieben gehe es nicht nur um die Schönheit, sondern auch um pflegende Anwendungen für die Hautgesundheit.

Weitere Gewerke des Handwerks, die durch die Kontaktbeschränkungen in ihrer Arbeit stark eingeschränkt werden, sind zum Beispiel alle Lebensmittelhandwerke wie Bäckereien, Konditoreien, Fleischer und Brauer, die direkt oder indirekt betroffen sind. Hier mussten teils massive Umsatzeinbußen hingenommen werden.