Kein Haushaltsgeld für die Musikschule
Fraktionen lehnen jährliche Förderung ab. Musikschulvorstand diskutiert am 18. April.
Burscheid. Zwei Wochen ist es jetzt her, dass der Musikschule eine Stellungnahme der Ratsfraktionen zur Finanzkrise der Einrichtung zugegangen ist. Eine dezidierte Reaktion der Musikschule soll es laut Leiter Michael Baggeler erst geben, wenn der Vorstand das Papier auf seiner Sitzung am 18. April beraten hat. Aber schon jetzt ist klar: Die Erwartungen der Musikschule haben sich nicht erfüllt.
Tenor des Fraktionspapiers laut Baggeler: Es wird keine Haushaltsmittel für die Musikschule geben. Der Musikschulleiter hatte nach eigener Aussage zuvor in den Gesprächen mit den Fraktionen von einer jährlichen Summe in Höhe von 50 000 Euro gesprochen. „Die Fraktionen verweisen auf Burscheids Teilnahme am Stärkungspakt Stadtfinanzen und die dadurch beschränkten freiwilligen Ausgaben für die Bücherei und das Jugendzentrum“, so Baggeler.
Der von Musik- und Orchesterschule beklagten fehlenden städtischen Förderung halten die Fraktionen eine Berechnung der Verwaltung entgegen: Danach belaufen sich die Mietkosten für die unentgeltlich zur Verfügung gestellten städtischen Unterrichtsräume auf jährlich 54 000 Euro (bei zehn Euro pro Stunde). Auch wenn man die verminderten Preise für Vereine zugrunde lege, seien es immer noch 27 000 Euro.
Laut Baggeler stehen jetzt Gespräche mit dem Verband deutscher Musikschulen (VdM) und der Bezirksregierung an. Dabei geht es auch um die strittige Frage, ob durch die Raumüberlassung eine nennenswerte kommunale Förderung erfolgt, die wiederum Voraussetzung für Landesmittel ist. „Der VdM-Bundesgeschäftsführer sieht das nicht so“, sagt Baggeler. Auch mit der Orchesterschule soll das weitere Vorgehen abgestimmt werden.
In diesem Jahr rechnet die Musikschule mit einem Defizit von rund 18 000 Euro. Einsparpotenzial sieht sie nicht mehr: „In der Verwaltung arbeiten nur Teilzeitkräfte. Und unsere Dozenten leben von ihrem Unterricht. Das ist ehrenamtlich nicht zu machen“, sagt Baggeler. „In den Gesprächen mit den Fraktionen hatten wir noch das Gefühl, verstanden worden zu sein.“