Burscheid Klassenausflug zum Bauernhof: „Die Kuh ist ein Hochleistungssportler“
Schüler der Klasse 3c der EMA-Schule lernten am Montag den Bauernhof von Julia und Frank Paas kennen. Die Jungen und Mädchen waren sehr neugierig — und bekamen interessante Einblicke.
Burscheid. Wissen Sie eigentlich wie die Milch entsteht? Im Euter der Kuh, das ist schon klar. Aber etwas genauer, bitte! Die Schüler der Klasse 3c der EMA-Grundschule in Hilgen können diese Frage jetzt beantworten. Anlässlich der Burscheider Umweltwoche besuchten sie gestern Morgen den Sieferhof von Julia und Frank Paas. Und sie bekamen interessante Einblicke, die auch so manchen Erwachsenen staunen lassen.
„Die Milch wird aus dem Blut gefiltert“, erklärt Landwirt Frank Paas, als er den Kindern die Melkstation auf dem Sieferhof vorführt. „Um einen Liter Milch zu bekommen, müssen 400 Liter Blut durch das Euter fließen“, ergänzt der Bauer. Den Kindern ist vermutlich nicht ganz klar, was das für eine Meisterleistung ist, deshalb hilft Paas ein bisschen nach: „Eine Kuh ist ein Hochleistungssportler.“
Das gestrige Frage- und Antwortspiel auf dem Sieferhof soll den Kindern nicht dabei helfen, irgendwann einmal als Kandidat bei Günther Jauchs Show „Wer wird Millionär?“ eine gute Figur zu machen. „Hier geht es um Lebensgrundlagen“, erläutert Julia Paas, die mit ihrem Mann zusammen den Hof betreut. „Viele Kinder wissen überhaupt nicht mehr, woher die Lebensmittel kommen“, erläutert sie den Hintergrund für die Schülerbesuche auf dem Bauernhof — und den Zusammenhang zur Umweltwoche. Von Jahr zu Jahr sei auffälliger, dass die Kinder immer weniger über ihre Umwelt wüssten. „Vermutlich, weil sie es zu Hause nicht mehr beigebracht bekommen.“ So seien in den vergangenen Jahren sogar Schüler zu Gast gewesen, die geglaubt hätten, dass die auf dem Hof im Kessel gesammelte Milch aus Milchtüten des Supermarktes stamme, die darin entleert worden seien.
Pfiffig zeigen sich dagegen gestern die Schüler der EMA-Schule. Sie wollen beispielsweise wissen, ob Landwirt Paas einen guten Lohn bekommt („Es gibt gute und schlechte Jahre“) und ob er Tiere auch mit der Hand melken könne („Das kann man natürlich. Aber bei 60 Kühen hat man hinterher Unterarme wie Popeye“). Und sie zeigten sich gut im Schätzen und kamen sehr nah an die tägliche Milchproduktion einer Kuh auf dem Sieferhof heran: Sie liegt täglich zwischen null und 55 Litern.