Holiday on Ice Arena wird zur Wunderwelt aus Eis
Köln · „A New Day“ ist die bisher technisch und künstlerisch aufwendigste Produktion von Holiday on Ice. Die Eisshow ist noch bis Sonntagnachmittag zu Gast in der Lanxess-Arena in Deutz. Insgesamt gibt es sechs Vorstellungen der 360-Grad-Inzenierung mit außergewöhnlichem Bühnenbild, mitreißender Musik und fantasievollen Kostümen, die ihr Publikum in eine besondere Wunderwelt aus Eis entführen will.
Fast zwei Tage dauert der Aufbau in der Kölner Arena. Um die Ausrüstung für die Show anzuliefern, braucht es sieben 40-Tonner-Sattelzüge. „Normalerweise haben wir noch zwei mehr, weil nicht jede Halle wie die Kölner Arena über eine eigene Eisfläche verfügt, die wir für die Show nutzen können. Dann bauen wir unsere eigene Eisbahn auf, das dauert noch einmal zwei Tage zusätzlich“, berichtet Produktionsleiter Peter Koschmieder.
An der Decke hängen
rund 32 Tonnen
Für das Equipment der Show werden insgesamt 65 Motoren an der Decke angebracht. Insgesamt hängt dort eine Gesamtlast von rund 32 Tonnen. „Wir haben am Mittwoch damit begonnen, die Lkws auszuladen. Am Donnerstag haben wir den gesamten Tag in der Arena gearbeitet. Ab etwa 20 Uhr konnten wir mit dem Ausleuchten beginnen. Dann waren wir noch bis 2 Uhr beschäftigt. Gestern liefen noch einige Restarbeiten, bis am Mittag schließlich die Proben starteten.“
Diese Proben sind für die Eiskunstläufer wichtig, weil sie sich auf eine immer wieder neue Eisfläche einstellen müssen. „Das Eis bei Eishockey ist zudem härter, als wir das bei der eigenen Eisbahn gewohnt sind. Wir werden zunächst das Eis mit einem Kreidepulver weiß einfärben und dann noch eine zusätzliche Eisschicht von etwa zweieinhalb Zentimetern auftragen. Das ist wichtig, weil das Eis unter den vielen Scheinwerfern schneller schmilzt“, erläutert Koschmieder.
In der Show wird es eine große Halbkugel geben, die als Portal für die Läufer dient. „Sie ist mit LED-Beleuchtung sowie Videoscreens ausgestattet und schafft so immer wieder ein neues Bühnenbild. Wir müssen bei der gesamten Technik sehr präzise arbeiten, da kommt es auf jeden Zentimeter an.“, sagt Koschmieder.
Koschmieder war zunächst für einen Dienstleister von Holiday on Ice tätig. Seit 17 Jahren arbeitet er direkt für die Show. „Ich bin damit alt geworden. Als ich angefangen habe, war ich 22. Die Arbeit hier ist sehr schwer, aber wenn man nach den Vorstellungen sieht, wie zufrieden die Menschen die Halle verlassen, bekommt man sehr viel Dankbarkeit zurück. Das erfährt man so nicht unbedingt im Entertainmentbereich. Wir schaffen es mit unserer Arbeit, die Menschen glücklich zu machen.“
Insgesamt geht Holdiday on Ice mit einem 68-köpfigen Team auf Tour, das aus allen Teilen der Welt stammt. Dazu kommen noch lokale Helfer. Zum Einsatz kommen insgesamt mehr als 300 Kostüme, die teils in nur wenigen Sekunden gewechselt werden. Mit an Bord und auf dem Eis sind auch die beiden französischen Olympiasieger Gabriella Papadakis und Guillaume Cizeron. Dazu kommen die deutsche Eisläuferin Sabrina Bittner und die beiden Hauptdarsteller Gabriel St-Jean aus Kanada und Brynne McIsaac aus den USA.
„Mit unserer Show in einer Arena zu Gast zu sein, wo sonst die großen Namen auf der Bühne stehen, ist eine große Ehre. Da fühlt man sich schon fast selbst wie ein Superstar“, sagt St-Jean. „Ich habe auch schon eine kleine Runde in Köln gemacht und mir den Dom und die Einkaufsstraßen angesehen, das war wirklich eindrucksvoll“, berichtet McIsaac. Bei der Show spielt sie die Aurora, die aus einer anderen freudlosen Welt auf die Erde kommt und dort auf den jungen Adam (St-Jean) trifft.
„Aurora erfährt auf der Erde, was zum Beispiel Liebe bedeutet. Es geht aber auch um nicht so schöne Emotionen. Die bösen Mächte wollen Aurora wieder zurückholen und so gibt es eine spannende Verfolgungsjagd“, verrät die deutsche Darstellerin, die sich freut, vor so großem Publikum wie in Köln auftreten zu können. „Wir erfahren da viel positive Energie. Es ist ein schönes Gefühl, den Menschen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Die Leute können hier für ein paar Stunden ihren Alltag vergessen.“
Auch für die beiden Stargäste, die am Donnerstag aus Paris gekommen sind, ist die Eisshow eine besondere Erfahrung. „Das ist wirklich eine große Arena. Wir freuen uns in Deutschland zu sein, da waren wir in unserer Sportkarriere noch nicht so oft“, sagt Cizeron. „Die Show macht im Vergleich zum Leistungssport mehr Spaß und bringt weniger Stress mit sich, auch weil das Training nicht ganz so hart ist. Außerdem bereitet uns die Zusammenarbeit mit den anderen jungen Eisläufern viel Freude“, ergänzt Papadakis.
Der Vorverkauf für die Jubiläumsshow von Holiday on Ice, die vom 22. bis zum 24. März in der Arena zu Gast sein wird, hat gerade begonnen. Dann wird das 80-jährige Bestehen der Eisshow gebührend gefeiert. Bei den mehr als 100 verschiedenen Produktionen gab es fast 60.000 Vorstellungen mit mehr als 330 Millionen Zuschauern auf fünf Kontinenten.