Hilfsaktion Brings: Hilfe für erkrankten Mitarbeiter

Köln. · Der Erlös des Adventskalenders fließt in die Therapie gegen den lebensbedrohlichen Krebs.

Im Gaffel am Dom haben Brings ihren Adventskalender präsentiert.

Foto: WZ/Eppinger

Brings-Schlagzeuger Christian Blüm zeigt sich entsetzt: „Die Krankenkasse sagt einem 29-Jährigen mit einem Formbrief auf Wiedersehen. Das ist doch zynisch.“ Dabei spielt der Musiker auf die Antwort an, die Bandmitarbeiter Jamba, auf seinen Antrag bei seiner Krankenkasse auf eine möglicherweise lebensrettende Therapie gegen seine schwere Krebserkrankung erhalten hat. Jamba heißt eigentlich Daniel Schulz und gehört zur Technik-Crew der Band.

„Jamba ist an einer sehr seltenen Krebsart erkrankt. Er gilt bei den Ärzten als austherapiert, auch eine Operation ist nicht mehr möglich. Seine einzige Chance ist ein neues Medikament, das gerade den Medizinnobelpreis bekommen hat. Das ist sehr teuer und die Krankenkasse stellt sich quer und nun ist die Sache vor Gericht gelandet – die Zeit dazu hat Jamba aber nicht mehr. Er hat gesagt ‚es kann doch nicht sein, dass ich jetzt sterbe“, berichtet Sänger Peter Brings.

Um schnell zu helfen, hat die Band selbst die Kosten für den ersten von vier Therapieabschnitten übernommen und einen fünfstelligen Betrag zusammengebracht. Damit kann die Therapie noch in dieser Woche beginnen. „Das Wichtigste ist es jetzt, zusammenzuhalten. Wir sind ein Familienbetrieb und Jamba ist Teil der Familie“, betont Brings. Für den zweiten Abschnitt sammelt die Band jetzt Spenden. Eventuell wird auch überlegt, ein Benefizkonzert zu spielen. Außerdem werden Persönlichkeiten aus dem weiteren Bekanntenkreis angesprochen und um finanzielle Unterstützung gebeten.

Brings bekommen viel
Feedback auf das Thema

Dazu gehört auch der neue Adventskalender der Band, der gemeinsam mit dem Werbepartner Dirk Müller Gebäudedienste auf den Weg gebracht worden ist. „Als wir den Kalender geplant hatten, wussten wir noch nicht, wofür wir den Erlös verwenden. In den Vorjahren ging der immer an Hilfsprojekte. Als wir von Jambas Krankheit erfahren haben, waren wir uns sehr schnell einig, wofür das Geld verwendet wird“, sagt Brings.

Der Adventskalender kostet acht Euro. Nach Abzug der Produktionskosten stehen fünf Euro für die Therapie von Jamba zur Verfügung. „Wer möchte, darf aber gerne mehr dafür ausgeben und so Jamba unterstützen.“ Verkauft wird der Kalender ab sofort bei allen Brings-Konzerten sowie im Gaffel am Dom in Köln, bei der Privatbrauerei Schumacher in Düsseldorf und beim Café Miebachs in Bonn. Er kann auch auf der Website der Band bestellt werden.

Das Motiv stammt vom Fotografen Moritz Künster von Monsterpics. Für das Fotoshooting wurden Fans gesucht, die die Bandmitglieder in einem Wachstumskabinett in Pose setzen. 800 Begeisterte haben sich beworben, sieben haben es auf den Adventskalender geschafft, der eine Auflage von 2500 Exemplaren hat – ein Nachdruck ist möglich. Die Aktion läuft bis zum Dezember.

Jamba selbst, der seit einem Jahr krankgeschrieben ist, und der Vater eines kleinen Kindes ist, begleitet die Band, wann immer es geht, um für kurze Zeit den Kopf von seinen Sorgen freizubekommen. „Es ist wichtig, ihn auch mental weiter am Start zu halten“, sagt Peter Brings. Man habe auf das Thema online bislang schon viel Feedback bekommen. „Es gibt viele Menschen, die in solchen Situationen ähnlich schlechte Erfahrungen gemacht haben.“