Museum Ludwig Das Museum Ludwig wird grüner

Köln · Das Museum Ludwig und das „Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit in Kultur und Medien“ haben ihre neue Partnerschaft im Museum Ludwig besiegelt. „Das ,Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit in Kultur und Medien’ bietet Kultureinrichtungen eine zentrale Plattform, um sich spartenübergreifend zu vernetzen und sich gegenseitig zu unterstützen und voneinander zu lernen“, sagt Jacob Sylvester Bilabel, Leiter des Aktionsnetzwerks Nachhaltigkeit.

Das Museum Ludwig will durch die Partnerschaft mit dem Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit seinen CO2-Fußabdruck reduzieren.

Foto: step/Eppinger

„Wir freuen uns sehr, mit dem Museum Ludwig einen weiteren prominenten Partner gefunden zu haben, der sich den Herausforderungen des Klimawandels stellt und Nachhaltigkeit fest in seinem Haus und Programm verankert.“

Expertise und Handlungswissen laufen zusammen

„Museen haben allein schon aufgrund der Klimatechnik und Transporte, die für Bewahrung und Präsentation der Kunstwerke notwendig sind, einen hohen CO2-Fußabdruck. Zugleich liegt in ihnen dank ihrer öffentlichen Wahrnehmung auch die besondere Chance, eine klimagerechte Zukunft mitzugestalten. Das Museum Ludwig hat sich auf den Weg gemacht, grüner zu werden. Ich freue mich sehr, dass wir uns durch die Partnerschaft mit dem ,Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit in Kultur und Medien’ darin nun gegenseitig unterstützen“, sagt Museumsdirektor Yilmaz Dziewior. „Im Aktionsnetzwerk laufen Expertise und Handlungswissen zusammen, was uns und andere darin unterstützt, Schritt für Schritt CO2 zu reduzieren und Visionen einer gerechten und lebendigen Zukunft zu entwickeln“, sagt Dziewior weiter.

Die sukzessive Begrünung der Dachterrassen sei auf diesem hoffnungsfrohen Weg ein erster, sichtbarer Schritt. Sichtbar daran ist auch, dass ausgediente Transportkisten und Ausstellungsarchitektur verwendet werden, Recycling also – und zwar in dem Tempo, in dem Kisten und Holz eben anfallen. Bislang konnten gemeinsam mit Museumsbesuchern 48 Lavendel, unzählige Sedum-Setzlinge, wilder Wein, ein Feigenbaum, Flieder, Thymian, Pfefferminze und Sukkulenten gepflanzt und Insektenwiesensamen gestreut werden. „Jetzt hört man die Bienen, riecht den Lavendel und es besuchen deutlich mehr Menschen die Dachterrasse mit dem ungestörten Blick auf den Dom“, sagt Dziewior.

Zwar kompensiert ein Dachgarten längst nicht den CO2-Fußabdruck eines klimatisierten Gebäudes mit internationalen Leihgaben. Aber er macht sichtbar, wie die Lebensqualität wächst und die Sinne wacher werden, je „grüner“ das Museum ist. Und nebenbei speichern die Beete Wasser, kühlen das Haus und sorgen für mehr Biodiversität in der Stadt. Zudem ist das Museum Ludwig zu einem Ort geworden, wo über den Klimawandel gesprochen wird und Aktionen geplant werden.

 Entwickelt wurde die Idee vom „Team Nachhaltigkeit“ im Museum Ludwig, das sich auf Initiative von Miriam Szwast, Kuratorin für Ökologie im Museum Ludwig, formiert hat. Hier kommen Mitarbeiter aus allen Abteilungen regelmäßig mit dem Ziel zusammen, Klimaschutz am Museum konsequenter zu praktizieren, um so einen Beitrag zur Einhaltung des 1,5- Grad- Ziels zu leisten.

In den monatlichen Treffen wurden außer der Begrünung der Dachterrasse auch das Entsorgungssystem unter die Lupe genommen und überarbeitet, Daten zur Erstellung einer Klimabilanz ermittelt, weiter in die Umrüstung auf LED investiert und außerdem die Umstellung auf reinen Ökostrom gefeiert.

Das „Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit in Kultur & Medien“ ist eine zentrale, spartenübergreifende Anlaufstelle für das Thema Betriebsökologie in Kultur und Medien. Gefördert von der Beauftragten für Kultur und Medien der Bundesregierung, werden beispielhafte Pilotprojekte begleitet und die Ergebnisse dokumentiert und kommuniziert. Mehr Informationen gibt es unter: