Ausstellungen Die Kölner Museen locken mit spannenden Ausstellungen
Köln · Sonnenschein und warme Temperaturen locken die meisten Menschen derzeit nach draußen. Doch auch in den klimatisierten Museen werden derzeit interessante Ausstellungen gezeigt, die mit spannenden Führungen kombiniert werden können.
Wir stellen einige besonders sehenswerte Schauen vor.
„Karneval in Köln. Wie alles begann“, MAKK:
Das Museum für Angewandte Kunst Köln (MAKK) bietet mit der Sonderausstellung „Karneval in Köln. Wie alles begann“ noch bis zum 30. Juli eine außergewöhnliche Zeitreise – zurück bis ins Jahr 1823 – zu den Wurzeln des bis heute gefeierten Fastelovend.
Auf die Besucher warten einzigartige Exponate und kurzweilige Einblicke in die Entstehung und Entwicklung der fünften Jahreszeit in den vergangenen 200 Jahren. Viele interaktive Angebote sind Teil des Ausstellungsrundgangs. Über einen mit künstlicher Intelligenz gesteuerten Museums-Chatbot können Besucher beispielsweise direkt mit den Exponaten ins Gespräch kommen.
Die Ausstellung wird ergänzt durch ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm – mit vielen Führungen, Vorträgen der Karnevalsexperten Wolfgang Oelsner und Prof. Werner Mezger, einem Tanz-Workshop der Lyskircher Hellige Knäächte un Mägde, einem Chor-Workshop mit den Klüngelköpp, einem Mitsing-Abend mit Björn Heuser, einem Open-Air-Pop-up-Konzert mit J. P. Weber und vielem mehr.
„Sammlerträume“, Wallraf-Richartz-Museum:
Im Fenstersaal seiner Barockabteilung hat das Wallraf die Türen zu einem traumhaften Sammlerkabinett geöffnet: Darin prunken Gemälde von Stars, die im 17. Jahrhundert hell am niederländischen Kunsthimmel strahlten: Jan Brueghel d.Ä., Jacob van Ruisdael, Willem Kalf und Gerrit Dou sind nur einige von ihnen. Die Ausstellung „Sammlerträume“ zeigt bis zum 21. April 2024 erstmals die hochkarätigen Barockgemälde und -zeichnungen einer deutschen Privatsammlung, die das Kölner Museum jüngst als Dauerleihgabe erhielt.
Seit Anfang der 1970er Jahre hat der anonyme Sammler mit großer Kennerschaft und Passion diese „Sternstunden niederländischer Barockkunst“ zusammengetragen. Die in der Ausstellung präsentierten Sommer- und Winterlandschaften, kostbaren Stillleben, Stadt- und Flusspanoramen, zechenden Bauern und galanten Kavaliere, Kircheninterieurs und Porträts spiegeln sowohl die Vielfalt und Qualität der niederländischen Barockkunst als auch die bedingungslose Sammelleidenschaft eines privaten Kunstliebhabers wider.
„Ukrainische Moderne 1900-1930“, Museum Ludwig:
Das Kölner Museum Ludwig zeigt noch bis zum 24. September eine große Ausstellung über ukrainische Kunst zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Zu sehen sind in der Schau „Ukrainische Moderne 1900-1930 & Daria Koltsova“ etwa 80 Gemälde und Papierarbeiten, die zwischen 1900 und 1930 entstanden. Die Ausstellung war in ähnlicher Form bereits in Madrid zu sehen und wandert von Köln aus weiter nach Brüssel, Wien und London.
Sie umfasst zahlreiche Leihgaben aus dem Nationalen Kunstmuseum der Ukraine in Kiew, ergänzt durch Werke aus den Beständen des Museums Ludwig und aus Privatsammlungen. In der Ausstellung geht es auch um die politisch brisante Frage, inwieweit die Russische Avantgarde eigentlich als Ukrainische Moderne betrachtet werden müsste.
Erweitert wird die Ausstellung durch einen Beitrag der 1987 im ukrainischen Charkiw geborenen Künstlerin Daria Koltsova. Sie präsentiert eine monumentale Glasinstallation, die sich auf das berühmte Derschprom-Gebäude in ihrer Heimatstadt bezieht. Dieses in den 1920er-Jahren errichtete konstruktivistische „Haus der Staatlichen Industrie“ war seinerzeit der größte Stahlbetonbau Europas.
„Begegnungen - Käthe Kollwitz in der Kölner Domschatzkammer“:
Käthe Kollwitz zählt zu den bedeutendsten deutschen Künstlerinnen des frühen 20. Jahrhunderts. Das Käthe Kollwitz Museum Köln bewahrt die weltweit umfangreichste Sammlung ihrer Werke. Seine Ausstellungsräume sind jedoch aufgrund von Baumaßnahmen vorübergehend geschlossen. In der Reihe „Begegnungen - Käthe Kollwitz zu Gast in…“ bleibt ihre Kunst weiterhin sichtbar. Die Ausstellung in der Kölner Domschatzkammer ist die zweite Präsentation in dieser Reihe: Eine außergewöhnliche Begegnung mit dem Kollwitz-Œuvre inmitten kostbarer Schätze sakraler Kunst des vierten bis 20. Jahrhunderts. Die Ausstellung läuft bis zum 10. September.
Zehn ikonische Werke hat deren Leiterin Leonie Becks für die Sonderausstellung ausgewählt. Gezeigt werden Zeichnungen, Druckgrafiken und Plastiken zu den Themen Abschied und Tod, für deren Motivik sich Käthe Kollwitz immer wieder an die christliche Ikonografie anlehnt.
„Schreine und Steine aus St. Pantaleon“, Museum Schnütgen:
Im Museum Schnütgen treten noch bis zum 31. Januar die romanischen Kirchen St. Pantaleon und St. Cäcilien über Leihgaben in einen Dialog. Aus St. Pantaleon zeigt das Museum zwei kostbare goldene Reliquienschreine sowie drei Fragmente von Steinskulpturen, die einst die Westfassade der Kirche zierten. Gestützt auf die antike Tradition, gehören die Steinfragmente aus dem 11. Jahrhundert zu den ältesten Beispielen monumentaler Skulptur in Köln.
Zurzeit wird die Kirche St. Pantaleon restauriert, was die Gelegenheit bietet, zwei von dort stammende Prachtstücke der Kölner Goldschmiedekunst des 12. Jahrhunderts mit Werken der Museumssammlung aus derselben Zeit zu betrachten. Die Schreine der Heiligen Albinus und Maurinus waren bereits wesentliche Leihgaben der Sonderausstellung „Magie Bergkristall“. Jedoch gibt es an ihnen viel mehr zu entdecken, als die funkelnden Bergkristalle.