Illumination Dom-Illumination gewinnt Preis

Köln. · Die Projektion „Dona nobis pacem“ wurde mit dem Lichtdesign-Preis ausgezeichnet.

Die Projektion auf der Südfassade des Doms erinnerte im September 2018 an das Ende des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Bei einer Gala mit mehr als 400 Gästen in der Historischen Stadthalle Wuppertal ist der Kölner Dom für seine Bewegtbild-Illumination „Dona nobis pacem“ in der Kategorie „Lichtkunst“ mit dem Deutschen Lichtdesign-Preis ausgezeichnet worden. „Ich bin gerührt und dankbar für diese Auszeichnung“, sagte Dompropst Gerd Bachner bei der Auszeichnung in Wuppertal. „Herzlichen Dank an die Jury, die unsere Bewegtbild-Projektion für preiswürdig erachtet hat. Zu den vielen positiven Stimmen, die mich unmittelbar nach den abendlichen Illuminationen auf die Südfassade des Doms erreicht haben, gesellt sich nun eine hochkarätige, künstlerische Anerkennung des Projekts.“

Dom bis zur Turmspitze
in Bilder getaucht

Dank zollte Bachner auch den beiden Medienkünstlern Detlef Hartung und Georg Trenz, dem Projekt-Kurator Helmut M. Bien und den Technikern der Firma Lang Medientechnik. „Sie alle haben Anteil daran, dass es gelungen ist, den Dom bis zur Turmspitze in 157 Metern Höhe in beeindruckende Bilder zu tauchen“, sagte der Dompropst. „So etwas hat es nicht nur in Köln noch nie gegeben.“

In der Eröffnungsrede des Abends hob Bachner den Wert von gestaltetem Licht für Kirchenbauten im Allgemeinen hervor. „In Zeiten der Dunkelheit erleben die Menschen nahezu einen Hunger nach Licht“, sagte Bachner. „Nach Lichtern, die den Weg weisen, die erklären und aufklären und Sinnbilder der Hoffnung auf Erleuchtung bieten. Es ist ein großer Segen, dass Lichtdesigner diese Aufgabe erspüren und ernst nehmen und Kirchen mit modernsten Licht-Medien dabei unterstützen, ihre Botschaften sicht- und erfahrbar zu machen.“

Lichtkonzeptionen und Lichtinstallationen könnten wertvolle Wegweiser sein. „Sie helfen dabei, zu vermitteln: Kirchenräume sind mehr als Touristenattraktionen“, sagte Bachner weiter. „Sie sind nicht bloß Orte von kunsthistorischer Bedeutung und musealem Charakter. Sie sind Oasen und Schutzräume, Orte, an denen man sich vor nichts und niemandem fürchten muss und deshalb sein Herz öffnen kann. Sie helfen uns dabei, den Kopf frei zu bekommen und den Alltag hinter uns zu lassen. Es sind Räume, in denen wir uns öffnen können – und die uns empfänglich machen für Worte, Gesang, Musik und Inspirationen. Orte, an denen wir unseren Alltag und unser ganzes Sein – um im Bild zu bleiben – in einem anderen Licht wahrnehmen können.“

Der Deutsche Lichtdesign-Preis hat sich als Indikator für herausragende Beleuchtungslösungen im deutschsprachigen Raum etabliert und ist in diesem Jahr zum neunten Mal verliehen worden. Ausgezeichnet wurden elf Projekte in verschiedenen Kategorien. Neben dem Kölner Dom gehören auch Lichtlösungen an anderen Kirchenbauten zu den Preisträgern. So erhielt das österreichische Büro podpod Design für die Beleuchtung des Wiener Stephansdoms den Sonderpreis der Jury. Der Nachwuchspreis ging an Sarah Textor Lichtdesign aus Buchholz. Das Büro überzeugte mit dem Beleuchtungskonzept der Palottiner- und Pfarrkirche Sankt Marien in Limburg.

Die gut 15-minütige, typografische Bewegtbild-Projektion „Dona nobis pacem“ der beiden Medienkünstler Detlef Hartung und Georg Trenz, die im Herbst 2018 auf der Südfassade des Doms zu sehen war, erinnerte im ersten Teil an das Ende des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren und rief im zweiten Teil zum Frieden in der Welt auf. Dazu erklangen Auszüge aus dem Requiem Nr. 1 in c-Moll von Luigi Cherubini und das „Dona nobis pacem“ aus der h-Moll-Messe Johann Sebastian Bachs.

An die Kölner Friedensnächte 2018 erinnert ein Bildband, der im J.P. Bachem Verlag erschienen ist. Außerdem eine DVD, die den Eröffnungsabend dokumentiert. Beides ist erhältlich unter: