Elfen sind gegen Buxtehude zurück auf der Siegesstraße
Am Samstag steht für die Bayer-Spielerinnen direkt das Rückspiel gegen den Tabellenführer an.
Leverkusen. Die Elfen sind wieder da, das musste im Achtelfinal-Hinspiel des EHF-Cups kein Geringerer als Bundesliga-Tabellenführer Buxtehuder SV zur Kenntnis nehmen. Mit 31:29 gewannen die Handballerinnen von Bayer Leverkusen ihr Heimspiel vor 700 begeisterten
Zuschauern in der Smidt-Arena, dürfen und wollen sich aber vor dem Rückspiel am kommenden Samstag in Buxtehudes Hölle Nord auf diesem knappen Polster nicht ausruhen. „Zwei Tore sind im Handball nichts“, sagte Trainerin Renate Wolf: „Das werde ich meiner Mannschaft in den nächsten Tagen immer wieder vor Augen halten. Wir haben in Buxtehude ein sehr schweres Spiel vor uns.“
Die Elfen legten gegen den favorisierten Gegner los wie die Feuerwehr. Schon nach vier Minuten nahm BSV-Trainer Dirk Leun seine erste Auszeit, zu dem Zeitpunkt führten die Elfen mit 4:0. „Wir haben furios begonnen“, sagt Wolf, „dabei haben wir aber vor allem von den Fehlern des Gegners profitiert.“ Nach der frühen Auszeit fing sich Buxtehude und spielte deutlich effizienter und effektiver.
In erster Linie war es Rückraumspielerin Jessica Oldenburg, mit der die Abwehr der Elfen ihre liebe Mühe hatte, am Ende standen für die 23-Jährige zehn Treffer zu Buche. Trotzdem ließen sich die Elfen vom Tabellenführer nicht nachhaltig beeindrucken und lagen in der 25. Minute beim Stand von 13:8 mit fünf Toren in Führung. Dann schlichen sich auf einmal Unaufmerksamkeiten ins Spiel der Gastgeberinnen ein, und schon war der scheinbar komfortable Vorsprung dahin.
„Wir haben vorne dreimal verschenkt, wirklich verschenkt, und haben Buxte dadurch drei leichte Gegenstoßtore ermöglicht“, sagte Renate Wolf, die das unter anderem auf „kleine Egoismen und manchmal auch fehlende Athletik“ zurückführte. Zur Pause stand es 15:15, doch wer geglaubt hatte, die Elfen würden nach dem vergebenen Rückstand nun den Faden verlieren, sah sich eines Besseren belehrt.
In der 33. Minute gehörte die Bühne zwei Youngstern: Emily Bölk, 17, trat zum Siebenmeter für Buxtehude an, Vanessa Fehr, 17, im Kasten der Elfen hielt - was Torwarttrainer Andreas Thiel sichtlich erfreute. Leverkusen ging durch Kapitän Jenny Karolius mit 16:15 in Führung, musste beim 17:17erneut den Ausgleich quittieren, setzte sich dann aber gestützt auf Torhüterin Valentyna Salamakha wieder ein wenig ab.
„Meine Spielerinnen haben weitgehend alle taktischen Vorgaben umgesetzt“, sagte Renate Wolf, die sich auch wieder auf die unermüdliche Kämpferin Anna Seidel verlassen konnte. Erfolgreichste Werferin war mit acht Toren Nationalspielerin Kim Naidzinavicius, je siebenmal trafen Anne Jochin und Linkshänderin Jennifer Rode. Dass wenige Sekunden vor dem Abpfiff der Vier-Tore-Vorsprung verpasst wurde und Buxtehudes Linksaußen Lone Fischer stattdessen auf zwei Tore für ihre Mannschaft verkürzte, ärgerte Renate Wolf: „Wir müssen lernen, so einen Vorsprung besser zu verwalten und zu verteidigen.“ Manchmal sei es eben einfach zu überhastet, was vor dem gegnerischen Tor passiert: „Was im Europapokal besonders ärgerlich ist, denn da zählt bekanntlich jedes Tor.“ Buxtehudes Trainer Dirk Leun war nicht sonderlich zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft. „Fehler, wie wir sie gemacht haben, kann man sich gegen eine Mannschaft wie Leverkusen nicht erlauben.“. step