Köln Erzbistum Köln macht Millionen-Verlust

Das größte deutsche Bistum rutscht ins Minus, fährt einen satten Verlust ein. Von einer armen Kirche kann in Köln dennoch nicht die Rede sein.

Das größte deutsche Bistum, das Erzbistum Köln (hier der Dom), rutscht ins Minus, fährt einen sattenVerlust ein.

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Köln (dpa). Das Erzbistum Köln hat trotz sprudelnder Kirchensteuer-Einnahmen erstmals seit Jahren rote Zahlen geschrieben. Das größte deutsche Bistum machte 2014 knapp 6 Millionen Euro Verlust nach einem Gewinn von gut 59 Millionen Euro im Jahr zuvor. Dessen ungeachtet stieg das Vermögen leicht auf 3,4 Milliarden Euro (2013: 3,35 Mrd). Damit gehört Köln zu den reichsten Bistümern in Deutschland.

Hauptgrund für den Verlust in der jüngsten Bilanz sei ein Umlageverfahren zwischen den Bistümern, bei dem Köln 2014 höhere Zahlungen leisten musste, erläuterte der stellvertretende Finanzdirektor des Erzbistums, Martin Günnewig, am Donnerstag.

Bei dem sogenannten Clearing-Verfahren wird die Kirchensteuer zwischen den Bistümern verrechnet. Dabei geht es um einen Ausgleich dafür, dass Unternehmen die Kirchensteuer für ihre Mitarbeiter am Firmensitz abführen, auch wenn diese in anderen Bistümern wohnen. Im Zuge dessen habe das Erzbistum Köln 2014 etwa 57 Millionen Euro abgeben müssen, so Günnewig.

Zudem hätten die niedrigen Zinsen am Kapitalmarkt zu einer Aufstockung der Pensionsrückstellungen geführt, was das Ergebnis zusätzlich belastete. Dennoch sei er nicht unzufrieden, betonte Günnewig: „Bei einem Gesamtetat von rund 800 Millionen Euro für die Seelsorge, Caritas und Bildungsarbeit haben wir unseren Wirtschaftsplan fast punktgenau erfüllt.“

Die Kirchensteuer-Einnahmen entwickeln sich trotz sinkender Mitgliederzahlen - im Erzbistum leben um die zwei Millionen Katholiken - weiter positiv. Nach Netto-Erträgen von knapp 595 Millionen Euro im Jahr 2015 erwartet das Erzbistum für das laufende Jahr eine Zunahme auf 641 Millionen Euro.

Rund 27,5 Millionen Euro würden derzeit jährlich für Flüchtlingshilfe ausgegeben. Das Erzbistum habe unter anderem 200 Wohnungen für Flüchtlinge zur Verfügung gestellt und betreibe 30 Unterkünfte, sagte Generalvikar Dominik Meiering. Weitere Unterbringungsmöglichkeiten seien in Planung oder würden gesucht. Dies sei aber nicht einfach, weil Umbauten Zeit in Anspruch nähmen und Wohnungen vermietet seien.