Zirkus Fumagalli-Clowns: Abschied in Köln

Köln · Zu Köln haben die Fumagalli-Clowns eine besondere Beziehung. Schon in den 90er Jahren waren die beiden italienischen Brüder beim Zirkus Roncalli die Publikumslieblinge. „1993 hatte mich Bernhard Paul bei einer Vorstellung in Österreich besucht und mich dann direkt danach engagiert.

Die Fumagalli-Clowns: Gianni Huesca (Mitte) mit Bruder Daris (r.) und Sohn Nick 2022 in der Manege des Zeltpalastes an der Zoobrücke.

Foto: step/Eppinger

1994 waren wir dann mit Roncalli das erste Mal in Köln zu Gast. Köln gehört in Deutschland neben Düsseldorf und München zu meinen absoluten Lieblingsstädten. Ich war als Clown in der ganzen Welt unterwegs, aber das deutsche Publikum ist einzigartig, weil es den Zirkus wirklich liebt. Das gilt für die Erwachsenen genauso wie für die Kinder. Und in Köln war das Verhältnis zum Publikum immer besonders herzlich“, schwärmt Gianni Huesca.

1998 gab es den letzten Auftritt in Köln, die Fumagalli-Clowns trennten sich von Roncalli und Bernhard Paul. Danach waren die Brüder zeitweise mit dem eigenen Zirkus „Fumagalli“ unterwegs. Später feierten sie in anderen Zirkusmanegen weltweit große Erfolge. Sie zählen bis heute zu den Besten auf ihrem Gebiet und wurden 2015 beim Zirkusfestival in Monte Carlo mit dem „Goldenen Clown“ ausgezeichnet.

Die gefeierte Rückkehr
nach Köln im Jahr 2022

2022 gab es beim Kölner Weihnachtscircus im Palastzelt an der Zoobrücke die große Rückkehr an den Rhein. „Wir hätten es nicht erwartet, dass uns die Leute noch so gut kennen und so begeistert sind von unserem Auftritt. Nach der Vorstellung kamen viele Kölner zu uns und haben gesagt ‘Schön, dass ihr wieder da seid’. Das war großartig für uns.“

Nun kehren die Brüder beim kommenden Weihnachtscircus vom 29. November bis zum 31. Dezember noch einmal für eine große Abschiedsvorstellung zurück nach Köln. „Ich werde diese Stadt und ihre Menschen wirklich vermissen. Wir hatten immer eine tolle Zeit in Köln. Beim Programm wird es natürlich Klassiker wie ‚Bienchen, Bienchen, gibt mir Honig‘ geben. Wir haben aber auch viele neue Nummern für die Kölner vorbereitet. Viele Nummern entwickelt mein Bruder, wir greifen aber auch auf das Wissen unseres Vaters aus der alten Zeit zurück“, erklärt Huesca.

Bekannt wurde er unter anderem durch seine besondere Frisur mit den abstehenden Haaren. „Zu Beginn habe ich ziemlich lange gebracht, um die Haare so zu gestalten. Dank unserem Spezialhaarspray und der langen Erfahrung reichen inzwischen 10 bis 20 Minuten für die Frisur, danach muss alles noch einmal 20 Minuten trocknen. Das hält dann gut für zwei Vorstellungen.“ Erkannt wird der berühmte Clown auch ohne die wilde Haarpracht. „Ich habe ja auch eine sehr markante Nase“, sagt Huesca lachend.

Sorge, dass die digitale Welt dem analogen Zirkus irgendwann den Rang abläuft, hat der erfahrene Artist nicht: “Die Leute lieben das Liveerlebnis im Zirkus, das sie für einige Stunden komplett verzaubert. Deshalb wird der Zirkus nie sterben. Auch beim Humor der Clowns gibt es keine großen Veränderungen. Ein guter Clown wird lange erfolgreich sein und durch die Erfahrung im Alter immer besser. Das ist ähnlich wie bei großen Schauspielern wie Al Pacino, die sind auch jenseits der 80 noch ganz oben.“

Was einen guten Clown ausmacht, weiß er ganz genau: „Jeder Clown spielt in seiner ganz eigenen Welt und wenn der das mit seinem ganzen Herzen tut, merkt das auch sein Publikum. Dazu kommen die Erfahrung und der gute Kontakt zum Publikum. Das setzt sich jeden Abend neu zusammen, da muss man immer wieder in die Augen der Menschen gucken und entsprechend improvisieren.“

Ursprünglich hat Gianni Huesca als Akrobat seine Zirkuskarriere begonnen und war unter anderem auch als Seiltänzer in der Manege zu erleben. „Dass ich vorher viele Jahre Akrobat war, hat mir später als Clown gutgetan, das hat meine Möglichkeiten deutlich erweitert.“ Jetzt freut sich der erfahrene Clown auf seine große Abschiedsvorstellung in der Domstadt. „Der Kölner Weihnachtscircus ist neben Stuttgart und München der beste in Deutschland, da kommen die Topartisten zusammen. Wir werden den Kölnern im Dezember fantastische Vorstellungen bieten können.“

Auch die Produzenten des Kölner Weihnachtscircus, Katja und Ilja Smitt sind begeistert: „Wir können mit Stolz und Freude verkünden, dass wir in diesem Jahr eine echte Sensation bieten, die Zirkusgeschichte schreiben wird: Die weltberühmten Fumagalli-Clowns, werden in Köln ihre unvergleichliche Karriere beenden. Wir freuen uns sehr, dass Daris und Ganni Huesca uns und unserem Publikum noch einmal die Ehre bereiten“, sagt Ilja Smitt. Der Vorverkauf für den Weihnachtscircus hat bereits begonnen.

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