Großaufgebot der Polizei zum Kölner Risikospiel gegen Belgrad
Köln. Wasserwerfer, gepanzertes Fahrzeug und mehr als 2000 Beamte im Einsatz: Die Kölner Polizei will mit einem Großaufgebot bei der als Risikospiel einstuften Europapokal-Partie des 1.FC gegen Roter Stern Belgrad mögliche Ausschreitungen verhindern.
Belgrader Fans sammelten sich am späten Donnerstagnachmittag in der Kölner Innenstadt, um zum Stadion zu ziehen. Auf dem Weg dahin zündete einige Anhänger in der Menschenmasse Bengalos und schwenkten die Leuchtfeuer in der Luft. Auch Böller waren zu hören. Der Autoverkehr wurde auf dieser Strecke zeitweise umgeleitet.
Unter den etwa 1600 Belgrader Fans sind nach Einschätzung der Polizei mehrere Hundert Gewaltbereite. Die Lage blieb laut Augenzeugen jedoch relativ ruhig. Zuvor hätten in der Altstadt Kölner und serbische Fans friedlich nebeneinander gesessen, sagte ein Polizeisprecher. Am Nachmittag wurden einige Fans in Gewahrsam genommen. Verletzte gab es nicht.
Aus Angst vor Randale vor dem Spiel hatte ein Kölner Gymnasium seine Schüler bereits am Mittag nach Hause geschickt. „Wir wollten unsere Schüler wohlbehalten zu Hause wissen“, sagte eine Sprecherin der Liebfrauenschule, die zwischen Innenstadt und Stadion liegt. 1200 Schüler durften zwei Stunden vor dem Unterrichtsschluss gehen.
Acht mutmaßliche Hooligans aus dem Umfeld des serbischen Clubs kamen Stunden vor dem Anpfiff wieder auf freien Fuß. Sie waren seit Mittwochabend in Gewahrsam gewesen. „Gründe für eine weitere Ingewahrsamnahme liegen derzeit nicht vor“, sagte ein Sprecher des Kölner Amtsgerichts.
Die Gruppe war der Belgrader Hooliganszene zugeordnet und am Vortag auf ihrem Weg in die Innenstadt von Beamten festgesetzt worden. Auch der mutmaßliche Rädelsführer Ivan Bogdanov, genannt „der Schreckliche“, befand sich laut Polizei unter den Männern. Der serbischen Polizei sei Bogdanov als Rechtsextremist bekannt, hieß es.