Lars Fiero: Aktuell ist es superschwierig, neue Musik zu veröffentlichen. Der digitale Vertrieb funktioniert zwar genauso wie YouTube. Aber zur Veröffentlichung einer Single gehören für mich auch Konzerte und die sind wegen Corona derzeit nahezu unmöglich.
Interview „Ich mag die Offenheit der Menschen in dieser Stadt“
Wie schwer ist es, in Zeiten von Corona mit einer neuen Single an den Start zu gehen?
Sie heißen mit bürgerlichem Namen Lars Heermeier. Wie ist das Projekt Lars Fiero entstanden?
Fiero: Ich habe bei der Abschiedsfeier einer guten Freundin einen Song live gesungen. Das war eine deutsche Coverversion einer Nummer der Red Hot Chili Peppers. Die hat eine Bekannte gehört, deren Vater sich gerade mit einem eigenen Studio eine Laufbahn als Produzent aufbauen wollte, nur der passende Künstler hat noch gefehlt.
Die Anfänge in Sachen Musik gab es schon ziemlich frühzeitig.
Fiero: Meine Mutter ist musikalisch. Sie singt und spielt Gitarre und Klavier. Als Kinder hat sie uns immer Volkslieder vorgesungen und zu Hause gab es zahlreiche Instrumente. Irgendwann habe ich mir vor dem Fußballtraining ihre Gitarre geschnappt und es einfach ausprobiert. Später war meine Mutter meine erste Gitarrenlehrerin. Mit einem Privatlehrer habe ich dann weiter an der Gitarre gearbeitet und mich intensiver mit dem Instrument beschäftigt.
Sie haben auch selbst als Gitarrenlehrer gearbeitet.
Fiero: Ja, das war vor meinem Studium in Aachen. Ich hatte genügend Erfahrung gesammelt und wollte diese an Einsteiger im Gitarrenspiel weitergeben. Das habe ich dann vier Jahre lang gemacht.
Was haben Sie in Aachen studiert?
Fiero: Wirtschaftsingenieurwesen mit dem Schwerpunkt Maschinenbau. Das lag mir aus der Schulzeit am nächsten. Heute arbeite ich als Wirtschaftsingenieur drei Tage in der Woche bei einer Unternehmensberatung. Die restliche Zeit widme ich meiner Musik.
Worum geht es bei der aktuellen Singe „Unstoppable“?
Fiero: Es geht mir darum in dieser schwierigen Zeit, ein positives Lebensgefühl zu vermitteln. Man will jetzt rausgehen und mit anderen Leuten etwas erleben, was jetzt gerade nicht immer ganz einfach umsetzbar ist. Aber irgendwie will man jetzt die Energie, die in einem steckt, rauslassen. Darum geht es bei dem Song.
Wie entsteht bei Ihnen ein neuer Song?
Fiero: Die Songs schreibe ich selbst. Ich gehe mit einer Idee zu Songstrukturen, Texten, Themen oder Aussagen ins Studio und dort arbeite ich mit meiner Band und dem Team dann an den Arrangements oder an den Feinheiten des Stücks. Das ist ein sehr interaktiver Prozess.
Sie waren bei der Netflix-Show „Sing on Germany“ und haben den International Music Award bekommen. Was bedeutet das für Sie?
Fiero: Der Award ist eine tolle Anerkennung für etwas, in das ich und mein Team sehr viel Arbeit und Engagement gesteckt haben. Es ist schön zu sehen, dass das den Leuten gefällt. Netflix war eine Supererfahrung für mich und mein erster Fernsehauftritt.
Welche Beziehung haben Sie zu Köln?
Fiero: Ich mag die Offenheit der Menschen in Köln. Es ist schön, rausgehen zu können und direkt neue Freunde zu finden. Die Stadt ist sehr warmherzig und hat mit der kölschen Musik auch eine ganz eigene Kultur. Die Menschen identifizieren sich stark mit ihrer Stadt, sind aber trotzdem weltoffen.