Technik Köln will das Tempo beim 5G-Ausbau deutlich erhöhen
Köln · 1981 ging der Fernsehturm Colonius in Betrieb. Mit einer Gesamthöhe von 266 Metern zählt er zu den höchsten Gebäuden in NRW. Seitdem das Restaurant im Turm Anfang der 90er Jahre geschlossen hat, ist es ruhig geworden um den Riesen in Ehrenfeld.
Er ist nicht mehr öffentlich zugänglich. Für wichtige öffentliche Veranstaltungen wird er ab und zu doch noch geöffnet. Das war auch gestern der Fall als OB Henriette Reker, Stadtwerkechef Dieter Steinkamp und der Chef der Deutschen Funkturm GmbH (DFMG), Bruno Jacobfeuerborn auf etwa 170 Metern Höhe eine Absichtserklärung zum schnelleren 5G-Ausbau unterschrieben haben.
Ziel der Kooperation von Stadt, den Stadtwerken, der Rheinenergie, Netcologne und der Telekom-Tochter DFMG ist es, den Ausbau der Mobilfunkinfrastruktur im Stadtgebiet voranzutreiben, indem bereits vorhandene Infrastruktur wie Gebäude oder Laternenmasten als Antennenstandorte genutzt werden. Die vereinbarte Zusammenarbeit soll die häufig langen Abstimmungsprozesse deutlich verbessern und so beschleunigen.
Standortsuche für Funkmasten soll beschleunigt werden
Etwa zwei Jahre dauert es in Deutschland, bis ein Mobilfunkmast in Betrieb geht. Ein Teil dieser Zeit fällt auf die Standortsuche, die jetzt in Köln deutlich beschleunigt werden soll. Aktuell betreibt die Deutsche Funkturm in Köln etwa 350 Funkstandorte – von kleinen Dachantennen bis zum Fernsehturm Colonius als Schnittstelle des Datenverkehrs. Der Ausbau soll nicht nur der Telekom, sondern auch anderen Mobilfunkanbietern nutzen, wie man bei der DFMG betont. In spätestens fünf Jahren soll der Datenverkehr in Köln flächendeckend gut verdichtet sein und der Domstadt eine Vorreiterrolle beim 5G-Netz einbringen.
„Mit dem Gigabit-Masterplan 2025 hat die Stadtverwaltung ein Konzept vorgelegt, dass flächendeckende Gigabitnetze anstrebt – sowohl mit Glasfaser im Boden als auch mit 5G in der Luft. Mit der heutigen Unterzeichnung einer Absichtserklärung zur Kooperation mit der Deutschen Funkturm gehen wir dabei einen weiteren wichtigen Schritt. 5G ist gegenüber bisherigen Technologien ein erheblicher Fortschritt. Deshalb ist ein zügiger Ausbau von 5G von zentraler Bedeutung für Köln als Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort“, sagt Oberbürgermeisterin Henriette Reker, die betont, dass der 5G-Ausbau nicht an der Innenstadtgrenze enden dürfe, sondern alle Kölner Stadtteile versorgen müsse.
Auch der Chef der Deutschen Funkturm, Bruno Jacobfeuerborn, ist vom gemeinsamen Projekt überzeugt: „Ein starkes 5G-Netz ist in einer Medienstadt wie Köln ein wichtiger Standortvorteil. Wir unterstützen insbesondere die Telekom, aber auch alle anderen Anbieter dabei, das moderne Netz in ganz Köln erlebbar zu machen. Gemeinsam mit der Stadt und ihren Partnern holen wir noch mehr aus der vorhandenen Infrastruktur heraus.“
Was den Colonius und seine Zukunft als Landmarke in Köln betrifft, gibt es übrigens gerade eine Machbarkeitsstudie, wie dieser wieder zum Beispiel durch ein Restaurant wieder öffentlich zugänglich gemacht werden kann. Die Studie soll bis zum Ende dieses Jahres vorliegen. Zu den Hauptherausforderungen gehört der Brandschutz und die damit verbundenen sehr hohen Kosten.