TV Überlebenskampf am Schreibtisch

Heute startet auf RTL die neue Staffel der Sitcom „Sekretärinnen“. Unsere Zeitung sprach in Köln mit den Hauptdarstellern Ellenie Salvo González und Jochen Horst.

 Die Schauspieler Jochen Horst, Nina Vorbrodt, Ellenie Salvo Gonzalez, Susan Hoecke und Thorsten Feller (v.l.) bei einem Fototermin.

Die Schauspieler Jochen Horst, Nina Vorbrodt, Ellenie Salvo Gonzalez, Susan Hoecke und Thorsten Feller (v.l.) bei einem Fototermin.

Foto: picture alliance / dpa/Horst Galuschka

Nach sechs Jahren steht nun die zweite Staffel an. War es schwer den Anschluss zu finden?

Jochen Horst: Nein, das war erschreckend einfach. Es waren gefühlt nur wenige Tage vom Ende der letzten Drehtage bis zu den neuen. Wir hatten den direkten Anschluss. Das hätte ich mir schwieriger vorgestellt.

Ellenie Salvo González: Unsere Humorfrequenz stimmt überein und auch der Humor selbst ist der Gleiche geblieben. Da waren wir sofort wieder drin. Vielleicht sind wir nach dem Zuspruch der Zuschauer und den vielen Wiederholungen insgesamt etwas gelassener geworden. Spaß macht die Arbeit beim Drehen nach wie vor.

Was erwartet die Zuschauer bei den neuen Folgen?

Salvo González: Sie werden Bergers Familie besser kennenlernen, seine Frau und seinen Sohn. Außerdem wird sich Katja verlieben.

Horst: Es gibt aber keine Liebe zwischen Berger und Katja. Das ist kein Thema.

Salvo González: Die beiden mögen es aber trotzdem, zu zweit zu agieren. Die Entwicklung zwischen dem Chef und der Sekretärin ist sehr dynamisch und beide haben sich irgendwie gerne.

Was gefällt Ihnen an Ihren Rollen?

Salvo González: Katja kämpft für Werte wie Ehrlichkeit, Gleichberechtigung und Loyalität – das ist ihr wichtig. Das gefällt mir. Natürlich hat auch sie ihre Ecken und Kanten. Ihre Korrektheit wird von den Figuren ständig gebrochen und man spielt damit. So entsteht Komik. Wären alle nur so korrekt, wäre das Ganze ziemlich platt.

Horst: Und ich mag es, den Gegenpart dazu zu spielen. Aus dem dynamischen Spiel der Partner ergibt sich für mich der Reiz der Rolle. Das macht auch insgesamt den Reiz einer Sitcom aus. Ich bin froh, dass eine so witzige Sitcom weitergeht.

Wie läuft die Interaktion zwischen den beiden?

Salvo González: Sie rettet das, was er ausfrisst und zieht für ihren Chef den Karren aus dem Dreck. Berger ist ein echtes Arbeitstier, nur arbeitet er auch schon mal in die falsche Richtung. Und er delegiert gerne unangenehme Aufgaben und schmückt sich später mit falschen Lorbeeren. Beide halten zusammen. Katja bleibt auch nichts anderes übrig, denn wenn Berger nicht mehr da ist, verliert sie ihren Job. Das ist ein Verhältnis wie Mond und Erde.

Welche Eigenschaften hätten Sie gerne privat von Ihrer Rolle?

Horst: Keine, ich habe privat keine Ähnlichkeiten mit Berger. Aber vielleicht kann ich mit ihm ja meine dunklen Seiten entdecken. Gemeinsam haben wir, dass wir gerne schöne Anzüge tragen und einen Sinn für Ästhetik und das Schöne teilen.

Salvo González: Ich hätte gerne die Gelassenheit von Katja bei all dem Mobbing im Büro. Mir würde das alles zu Herzen gehen. Ich bin auch nachtragender, wenn eine gewisse Grenze überschritten worden ist. Dann ziehe ich einen Schlussstrich. Katja dagegen gibt Menschen sogar dann noch eine Chance, das wieder gutzumachen.

Gilt das auch für Berger?

Salvo González: Das mit dem Mobbing sind die Kolleginnen im Sekretariat. Damit übertreiben sie es gerne.

Horst: Berger teilt aus und ist auch herablassend, aber er tut Katja nicht wirklich weh und macht das aus nicht aus einer Boshaftigkeit heraus.

Salvo González: Berger muss in der zweiten Staffel auch vorsichtiger sein, denn Katja kann er nicht mehr mit dem Zeitvertrag drohen, die hat sich ihren Platz in der Toast AG erkämpft. Sie ist selbstbewusster geworden und nicht mehr ganz so naiv und tollpatschig.

Haben Sie selbst mal in einem Büro gearbeitet?

Salvo González: Ja, als Schülerin vor dem Abi. Da habe ich Partys organisiert und neue Räume dafür gesucht. Einen habe ich in einem Büro gefunden. Ich wurde dort direkt vom Chef als Sekretärin verpflichtet und durfte Karteikarten abheften.

Könnten Sie sich vorstellen in einem klassischen 9 to 5-Job zu arbeiten?

Horst: Ich habe mir da schon Gedanken gemacht. Ich könnte das nur auf kurze Sicht. Sobald in meinem Leben zu viel Routine entsteht, versuche ich das zu durchbrechen. In so einem Büro würde ich schnell vor die Hunde gehen. Es ist auch komisch, einfach nur so zur Arbeit zu gehen, ganz ohne Vorbereitung. Das kennt man als Schauspieler nicht, da muss man vorbereitet zum Dreh erscheinen.

Salvo González: Natürlich gibt es da immer mal wieder die Sehnsucht nach mehr Sicherheit bei einem festen Job – gerade wenn man Mutter ist. Aber mich würde das einengen und ich könnte nicht mehr atmen.

Sie drehen in Köln. Kennen Sie auch die Stadt?

Salvo González: Ich lebe in Berlin und komme nur zur Arbeit nach Köln. Da pendeln wir meist direkt zwischen Hotel und Set. Hier gibt es tolle Museen, sie mir anzuschauen, dazu hat es zeitlich noch nicht gereicht. Ein wenig kenne ich aber schon die Stadtteile Ehrenfeld, das Belgische Viertel und die Südstadt.

Horst: Ich gehe ab und zu spazieren oder bin im Café. Ich habe in Köln auch schon Theater gespielt und mag an der Stadt, dass man hier alles zu Fuß erreichen kann. Außerdem ist die Mentalität der Menschen sehr angenehm.

Service: „Sekretärinnen – Überleben von 9 bis 5“, Sitcom, RTL, die erste Sendung der neuen, zweiten Staffel gibt es am heutigen Donnerstag, 2. Januar, abends um 21.15 Uhr auf RTL.