Stadtmuseum Köln als bedeutende Fotostadt

Köln. · Das Kölnische Stadtmuseum zeigt zwei Ausstellungen der Internationalen Photoszene Köln.

Das Foto „Sofie mit der Mutter“ von Snezhana von Büdingen ist eines der Werke, das im Kölnischen Stadtmuseum gezeigt wird.

Foto: Snezhana von Büdingen/Snezhana von Buedingen

Das Kölnische Stadtmuseum veranstaltet vom 4. Mai bis 14. Juli zwei Ausstellungen in Kooperation mit der Internationalen Photoszene Köln. Mit „You are here“ zeigt die Internationale Photoszene Köln im Kölnischen Stadtmuseum den ersten Teil einer Ausstellungsreihe, die Köln als bedeutende Fotostadt neu verortet. Im Zentrum dieses Auftakts: der künstlerische Nachwuchs. Denn neben den vielen großen Fotografen wie August Sander, Chargesheimer oder Candida Höfer, die in Köln gewirkt haben (oder noch immer wirken), den bedeutenden Fotosammlungen, den international bekannten Galerien und den wissenschaftlichen Institutionen sind es vor allem die vielen hier heute arbeitenden Fotografen, die Köln als Fotostadt lebendig machen.

Bedeutung von Fotografie
für die Gesellschaft

„You are here“ gibt einen eindrucksvollen Einblick in aktuelle Tendenzen der jungen Kölner Dokumentar-, Porträt- und Konzeptfotografie und stellt diese zur Diskussion. Deutlich spiegelt sie zudem die Bedeutung von Fotografie für Gesellschaft, Politik und das Private. Ausgestellt werden Arbeiten von Max Dauven, Vera Drebusch, Juliane Herrmann, Marie Köhler, Ludwig Kuffer, Martin Lamberty, Francesca Magistro, Heide Prange, Morgaine Schäfer, Linn Phyllis Seeger, Lucia Tollens, Snezhana von Büdingen und Felix von der Osten.

2018 setzten sich sechs renommierte Fotokünstler im Rahmen des Artist-Meets-Archive-Residency-Programms der Internationalen Photoszene Köln mit den hochkarätigen Fotografiesammlungen verschiedener Kölner Museen und Archiven auseinander – und entwickelten auf dieser Basis eigene Projekte. Die überraschenden Ergebnisse sind jetzt, pünktlich zum Start des Photoszene-Festivals 2019, in den jeweiligen Häusern zu sehen.

Die israelische Künstlerin Ronit Porat tauchte mehrere Wochen in die Graphische Sammlung des Kölnischen Stadtmuseums ein und begab sich hier auf eine imaginäre Reise. In ihrem Fokus: Bildpostkarten aus den Jahren 1918 bis 1938, die zu der fast 20.000 Karten umfassenden Postkartensammlung des Hauses gehören. Mit ihrer Collage-artigen, teilweise dadaistischen Fotomontage-Methode ließ sie neue Erzählungen entstehen und historische Grenzen sichtbar werden.

In ihrer künstlerischen Arbeit beschäftigt sich die in Tel Aviv lebende Künstlerin schon seit Längerem mit Archivmaterialien und weiblichen Biografien aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Dabei verknüpft sie kollektive Geschichten mit ihrer persönlichen Historie. Auch die Frage, wie Archive Geschichte entstehen lassen, spielt in ihren Werken eine bedeutende Rolle.

Weitere Ausstellungsorte im Rahmen von „Artist Meets Archive“ sind das Museum für Angewandte Kunst Köln (MAKK), das Museum Ludwig, das Rautenstrauch-Joest-Museum, die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur und das Rheinische Bildarchiv Köln.