Prozessauftakt Gruppe soll Behinderten wie Sklaven gehalten haben
Köln · Sieben Männer und Frauen sollen einen geistig und körperlich Behinderten tagelang wie einen Sklaven gehalten haben. Laut Anklage wurde das Opfer gedemütigt, geschlagen und getreten. Fliehen konnte er schließlich aus einem Fenster – an zusammengeknoteten Decken.
Sieben Frauen und Männer müssen sich ab Dienstag (9.15 Uhr) vor dem Kölner Landgericht verantworten, weil sie einen Behinderten eingesperrt und gedemütigt haben sollen. Ihnen wird Freiheitsberaubung, Raub, Körperverletzung, Bedrohung und Nötigung vorgeworfen. Sie sollen den geistig und körperlich behinderten Mann in der Wohnung einer Angeklagten tagelang wie einen Sklaven gehalten haben.
So soll der Mann zu niedrigen Arbeiten wie Putzen, Müll sortieren und Wäsche waschen gezwungen worden sein. Weigerte er sich, sollen ihn die Angeklagten im Alter zwischen 16 und 34 Jahren mit Schlägen und Tritten gefügig gemacht haben. Ferner sollen die Beschuldigten den Mann gedemütigt haben: So soll das Opfer gezwungen worden sein, nackt mit einem Damenslip auf dem Kopf zu putzen. Erst nach fünf Tagen konnte sich der Geschädigte selbst befreien. Laut Anklageschrift seilte er sich an zusammengeknoteten Decken aus einem Fenster ab.