Wohin nun? Köln verschiebt Wiedereröffnung von Oper und Schauspiel

Eine Hiobsbotschaft für die Kölner Kultur: Weniger als vier Monate vor Beginn der neuen Spielzeit ist der Stadt klar geworden, dass die Sanierung von Oper und Schauspielhaus noch ein Jahr länger dauert. Jetzt ist die Oper ohne Spielstätte.

Eine Hiobsbotschaft für die Kölner Kultur: Weniger als vier Monate vor Beginn der neuen Spielzeit ist der Stadt klar geworden, dass die Sanierung von Oper und Schauspielhaus noch ein Jahr länger dauert.

Foto: Rolf Vennenbernd

Köln (dpa/lnw) - Köln hat die für November geplante Wiedereröffnung von Oper und Schauspielhaus um ein Jahr verschoben. Da die Verschiebung so kurzfristig kommt, stehen die beiden Häuser vor großen Problemen bei der Umsetzung des Spielplans 2015/16. Die Oper ist zurzeit ohne Ersatz-Spielstätte. Das aus der Nachkriegszeit stammende Opernhaus und das Theater werden seit drei Jahren saniert.

Jetzt ist die Oper ohne Spielstätte.

Foto: Rolf Vennenbernd

„Wir sind unendlich traurig, dass wir diese Entscheidung treffen müssen“, sagte Kulturdezernentin Susanne Laugwitz-Aulbach am Donnerstag. Schauspielintendant Stefan Bachmann zeigte sich entsetzt: „Ich befinde mich seit gestern eigentlich in so 'ner Art Alptraum“, sagte er. Opernintendantin Birgit Meyer bezeichnete die Verschiebung als eine „ganz, ganz große Enttäuschung“. Wieviel vom nächsten Spielplan noch zu retten sei, könne sie im Moment nicht sagen.

Die Oper steht vor besonderen Schwierigkeiten, weil sie ihr Ausweichquartier - ein Musical-Zelt - bereits gekündigt hat. In aller Eile sind nun Verhandlungen über eine neue Ausweichspielstätte aufgenommen worden - welche das sein soll, will die Stadt „in ein paar Tagen“ mitteilen. Das Schauspiel bleibt weiter in seiner derzeitigen Übergangsspielstätte im Depot 1 und 2 in einer ehemaligen Fabrik in Köln-Mülheim.

Die Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudeensembles im Zentrum der Stadt ist bisher auf 275 Millionen Euro veranschlagt. Welche Mehrkosten die Verzögerung zur Folge haben wird, kann die Stadt zurzeit noch nicht sagen. „Billiger wird's nicht“, bemerkte die Betriebsleiterin der Städtischen Gebäudewirtschaft, Petra Rinnenburger.