Kölsche Brauhäuser im Veedel

Nicht nur in der Altstadt wird im gemütlichen Ambiente frisches Kölsch ausgeschenkt, auch die Stadtteile haben ihren Gästen viel zu bieten.

Köln. Nachdem der vorherige Teil unserer Ausgehserie zu den Brauhäusern der Altstadt geführt hat, geht es nun in die Kölner Veedel. Dort finden sich alteingesessene Brauhäuser, aber auch junge Brauer mit außergewöhnlichen Biersorten.

Päffgen: In unmittelbarer Nähe zum Friesenplatz findet sich die meist sehr gut besuchte Brauerei Päffgen. Der Besuch des Traditionslokals ist wie eine kleine Zeitreise in die Vergangenheit. Die Hausbrauerei mitten im Friesenviertel ist als Einzige aus der im vergangenen Jahrhundert immensen Zahl von weit mehr als 100 Kölner Hausbrauereien übriggeblieben. Dort wird das Kölsch, das vorne gezapft wird, wie schon zur Gründung 1883 noch direkt hinten im Sudhaus gebraut. Auch ein kleiner Biergarten gehört zum Päffgen, das auch mit seinen kölschen Speisen punkten kann.

Service: Brauerei Päffgen, Friesenstraße 64-66, Öffnungszeiten: Sonntag bis Donnerstag 10 bis 24 Uhr, Freitag und Samstag 10 bis 0.30 Uhr.

www.päffgen-koelsch.de

Schreckenskammer: Gegenüber der romanischen Kirche St. Ursula mit ihrer berühmten Goldenen Kammer liegt die Schreckenskammer, ein Brauhaus mit einem besonderen Ambiente, das 1442 erstmals urkundlich erwähnt wurde. 1912 wurde die Brauerei neu gebaut und am 17. November 1933 von Bierbrauer Ferdinand Wirtz und seinem Sohn Cornelius Wirtz erworben. Nach den schweren Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wurde es 1960 wieder neu eröffnet. Seinen Namen soll das Brauhaus übrigens als externer Prüfungsort der Eisenbahner-Lehranstalt erhalten haben. Nach einer anderen Legende sollen dort zum Tode Verurteilte auf dem Weg zur Richtstätte ihre letzte Mahlzeit erhalten haben. Das eigene Kölsch wird im Lohnsud nach eigenem Hausrezept gebraut.

Foto: Stephan Eppinger

Service: Brauhaus Schreckenskammer, Ursulagartenstraße 11-15, Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag 11 bis 13.45 Uhr und 16.30 bis 22.30 Uhr, Biergarten 16.30 bis 22.30 Uhr.

www.schreckenskammer.com

Em Golde Kappes: Mitten in Nippes an der Neusser Straße liegt das Brauhaus Em Golde Kappes. 1913 vom Nippeser Wirt Matthias Becker eröffnet, war die „Kneip op d’r Eck“ über Generationen in Familienbesitz, bis sie im Jahr 2009 von der Cölner Hofbräu P. Josef Früh KG übernommen wurde. Aus der Küche kommen nicht nur kölsche Brauhausgerichte und frische Reibekuchen, sondern auch Saisonales. Vor dem Haus befindet sich ein Biergarten mit 120 Sitzplätzen.

Service: Em Golde Kappes, Neusser Straße 295, Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 11 bis 24 Uhr, warme Küche 11.45 bis 22 Uhr.

www.emgoldekappes.de

Früh em Veedel: Das Früh em Veedel gehört als uriges Brauhaus zu den Institutionen der Südstadt. Es liegt direkt an der Severinstorburg und zählt zu den ältesten Gaststätten Kölns. Einst Brennerei, wurde sie 1979 von der Früh-Brauerei übernommen. In den Räumen der früheren „Brennerei A. Herrmann“ trafen sich damals früh morgens die Rentner, um den Tag mit einem Schnaps zu beginnen. Daher nennen die Kölner die Gaststätte auch heute noch liebevoll „Invalidendom“. Die historische Destille erinnert an die ursprüngliche Nutzung der Gaststätte als Brennerei. Auf den Tisch kommen deftige kölsche Speisen und frisches Kölsch.

Service: Früh em Veedel, Chlodwigplatz 28, Öffnungszeiten: Dienstag bis Donnerstag 11 bis 24 Uhr, Freitag und Samstag 11 bis 1 Uhr.

www.fruehemveedel.de

Hellers Brauhaus: Zu den jüngeren Brauhäusern der Stadt zählt das Hellers Brauhaus. Es existiert seit 1997 und ist der Nachfolger des „Deutschen Bierhaus“. Die Lokalität liegt gleich neben der hauseigenen Brauerei mitten im Kwartier Latäng. Zu den Spezialitäten gehören neben dem ökologisch gebrauten Hellers Kölsch auch Sorten wie das Wiess, Weizen, Maibock, Pils und auch ein Bio-Alt. Auf der Speisekarten finden sich kölsche Gerichte genauso wie eigene Spezialitäten wie Brauers Rosenkranz oder das Biergeschnetzelte.

Service: Hellers Brauhaus, Roonstraße 33, Öffnungszeiten: täglich ab 17 Uhr.

www.hellers-brauhaus.de

Braustelle: Zu den jüngeren Hausbrauereien gehört auch die Braustelle in Ehrenfeld, die vom Düsseldorfer Braumeister Peter Esser gegründet wurde und die acht eigenen Bierspezialitäten im Angebot hat. Dazu gehört das Helios, als naturtrübes Kölsch genauso wie ein Alt oder das eigene Weizen. Dazu kommen vom Fass noch das Pink Panther (Ale mit Hibiskusblüten gebraut, das Cherry on Top (Sour Ale mit Himbeeren und Kirschen), Gregories Porter, das Sarashi-Ace-Weizen (mit japanischen Weizen gebraut) und das Cardenal Cerveza. Außerdem gibt es auch noch drei Flaschenbiersorten zu probieren. Am 30. und 31. Mai veranstaltet Peter Esser im Bürgerzentrum Ehrenfeld wieder Festival der Bierkulturen.

Service: Braustelle, Christianstraße 2; Öffnungszeiten: täglich 18 bis 1 Uhr

www.braustelle.com www.festival-der-bierkulturen.de