Karneval Kölsches Dreigestirn trifft das Bonner Prinzenpaar
Köln · Zum kölschen Karneval gehört auch, dass man ab und zu über den städtischen Tellerrand hinaus schaut. So gehören für das Kölner Dreigestirn Treffen mit Tollitäten aus anderen Narrenhochburgen zum Terminplan in der Session.
Dazu zählte auch die Begegnung mit dem Bonner Prinzenpaar in der Kölner Hofburg, dem Dorint am Heumarkt. Dieses reiste mit seiner Equipe mit einem großen Reisebus an, wo auch Prinzenführer, Adjutanten, Pagen und Wache ausreichend Platz haben. Dem entgegen setzt sich beim Kölner Dreigestirn immer eine ganze Wagenkolonne in Bewegung, wenn es von der Hofburg zu den Auftritten geht. Für den Bonner Prinz Cornelius I. und seine Bonna Carina I. war es schon die zweite Begegnung, allerdings jetzt erstmals im vollen Ornat.
Köln-Bezüge können beide Narrenherrscher aus der Bundesstadt vorweisen. So ist der Prinz ein großer FC-Fan und war schon als Kind oft im Stadion. Seine Bonna wohnt inzwischen in Köln, tanzte für die Höppemötzjer und ihre beste Freundin ist die frühere Marie der Roten Funken, Judith Gerwing. „Ich bin aber mit dem Bonner Karneval groß geworden und war die Marie bei den Beueler Stadtsoldaten. Jetzt als Bonna unterwegs zu sein, ist das höchste, was man im Bonner Karneval erreichen kann“, erklärt Carina l.
„Der Sitzungspräsident ist gut beim Kölschtrinken und ist immer hart am Glas unterwegs. Doch beim Zapfen hat er extreme Schwächen. Das wollen wir heute ändern“, sagt Geert Dilien, Chef im Gilden im Zims und gibt dem Redner direkt eine ausführliche Einweisung am Zapfhahn. „Ich bin bereit, mein Defizit aufzuarbeiten“, erklärt Volker Weininger, der als Sitzungspräsident seit Jahren die jecken Säle in Köln und in der Region begeistert. Und er ist nicht der einzige in der Domstadt, der sich bei der Kunst am Fass weiterentwickeln möchte. Auch das Dreigestirn macht am Donnerstagnachmittag Station im Gilden im Zims, nachdem zuvor das Sion und Peters Brauhaus auf dem Terminplan standen. Für Prinz Sascha I., Bauer Werner und Jungfrau Frieda gab es ebenfalls im historischen Keller eine Einführung in Sachen Zapfen inklusive eines praktischen Teils.
Mit 1000 bestens gelaunten Jeckinnen feierte das Reiterkorps Jan von Werth am Donnerstagnachmittag im Gürzenich seine Damensitzung. Dafür hatte sich Präsident Stefan Kühnapfel als Sitzungsleiter extra fein gemacht. Er kam als Mozart auf die Bühne, unterstützt von zehn Damen in höfischen Kostümen. Unter den Gästen im Saal war eine große Abordnung der Colombinen und die amtierende Griet, Silvia Prätzsch. Der aktuelle Sessionsorden zeigt das Historische Spiel um Jan und Griet vor der Severinstorburg. Dafür wird aktuell von den Akteuren intensiv geprobt. Außerdem bereitet man sich bei Jan von Werth schon intensiv auf die Jubiläumssession zum 100-jährigen Bestehen vor. 2025 ist dann unter anderem ein eigenes Musical geplant.
Ein besonderes Jubiläum feiert in diesem Jahr die KG Uhu. Die Dellbrücker Karnevalsgesellschaft wurde vor 100 Jahren gegründet. 1924 waren es nachtaktive und feierfreudige Herren, die im ebenfalls nachtaktiven Uhu einen Namensgeber fanden. Der besondere Vogel lebt heute noch mit einer größeren Population in der Dellbrücker Heide, sodass es im Veedel sowohl tierische als auch menschliche Uhus gibt. Für die große Jubiläumssitzung im Theater am Tanzbrunnen hatte sich der Vorstand der KG etwas Besonderes einfallen lassen und mit einem Trommelcoach ein Jahr lang einen rhythmusgeladenen Auftritt vorbereitet. Dabei kam ein alter Fööss-Song genauso zu Ehren wie der von Micky und Bubi Brühl extra für das Jubiläum geschaffene Song.
Beim Treuen Husar wurde das eigene Dreigestirn bei der ersten Sitzung erstmals im vollen Ornat empfangen. Auf der Bühne im Gürzenich wurden Prinz Sascha I., Bauer Werner und Jungfrau Frieda beim Traditionskorps zum Oberst befördert. Zu den prominenten Gästen im Saal gehörten bei der großen Prunk- und Kostümsitzung NRW-Landtagspräsident Andre Kuper, FC-Präsident Werner Wolf, und der Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Abraham Lehrer.