Action Kopfüber am Dom vorbei

Köln · In einem spannenden, für den Energydrink-Hersteller Red Bull gedrehten Actionvideo zeigt der amtierende Weltmeister im Motocross, Freestyle, Luc Ackermann, Tricks, die es so noch nie gegeben hat. So springt der Thüringer im Duisburger Hafen mit seinem Motorrad aus, über und unter Containern und fliegt per Rückwärtssalto auf dem Rhein vor der Kölner Domkulisse von Schiff zu Schiff.

Luc Ackermann ist der amtierende Weltmeister im Motocross Freestyle. Anfang Januar ist er bei der „Night of the Jumps“ zu Gast in der Kölner Arena.

Foto: step/Eppinger

Zu Köln hat der 23-Jährige eine gute Beziehung – in der Arena hat er als jüngster Freestyler aller Zeiten den Backflip vor großem Publikum gezeigt. Zu sehen ist das neue Video mit Luc Ackermann ab sofort im Internet. Im Gespräch mit unserer Zeitung berichtet er von den spektakulären Dreharbeiten und seinem Wunsch, den WM-Titel 2022 auch in Corona-Zeiten erfolgreich verteidigen zu können.

Was war das für eine Erfahrung bei Dreh in Köln und Duisburg?

Luc Ackermann: Das Ganze war ein ziemlich langfristiges Projekt, das wir ein Jahr lang vorbereitet haben. Das Gefühl, mit dem Motorrad bei voller Fahrt von einem Schiff zum anderen zu springen, war unglaublich. Das hat so kein Motocross Freestyler vor mir gemacht. Auch die Arbeit mit den Containern im Duisburger Hafen war sehr spannend. 

Warum geht es in dem neuen Video?

Ackermann: Es geht um den Transfer vom Duisburger Hafen zum Kölner Dom. Im Hafen bin ich in, über und unter den Containern gesprungen. Dabei konnte ich auch neue Tricks wie den BlackflipBonk zeigen, ein Rückwärtssalto unter einem Container, bei dem ich den Container mit einem Reifen berühre. So etwas gab es noch nie. Dazu kommt ein Whip zwischen zwei übereinander hängenden Containern. Im Hafen ging es von einem Container per Sprung aus acht Metern Höhe auf den in einem Schiff aufgebauten Landehügel und dann auf dem Rhein von Duisburg direkt vor den Kölner Dom, wo ich dann mit einem Backflip von Schiff zu Schiff gesprungen bin. Zwischen beiden Schiffen gab es eine Lücke von 16 Metern. 

Was war die größte Herausforderung beim Dreh?

Ackermann: Schwierig war es, die Distanz zwischen den beiden Schiffen, die ich beim Sprung absolvieren musste, auch bei voller Fahrt konstant zu halten. Dazu waren beide Schiffe mit Seilen miteinander verbunden. Das Springen vom Schiff war für mich auch ziemlich anspruchsvoll. Wir haben zwar normale Rampen benutzt, aber wenn ich mit dem Motorrad unten im Schiff war, hatte ich keinen Orientierungspunkt für die Landung. Das war echtes Neuland für mich. Aber alles hat bestens funktioniert, der Aufbau auf dem Schiff war perfekt. Insgesamt haben wir eine Woche gedreht. Der Film selbst wird dann etwa drei bis vier Minuten lang sein. Beim ersten Blick ins Video war ich begeistert. Das ist wirklich cool geworden. 

Konnten Sie beim Springen auch etwas von der Kulisse vor dem Dom wahrnehmen?

Ackermann: Beim Sprung bin ich wie in einem Tunnel und konzentriere mich voll auf das, was ich mache. Da hat man keiner Chance, etwas von der Umgebung wahrzunehmen.

Welche Beziehung haben Sie zu Köln?

Ackermann: 2006 habe ich dort als jüngster Motocross Freestyler meinen ersten Backflip vor großem Publikum gezeigt und später auch noch einen Weltrekord aufgestellt. Diese Stadt ist zu einem Teil von mir geworden. Jetzt vor der Kulisse des Doms von Schiff zu Schiff zu springen, war großartig. Von der Stadt selbst habe ich ansonsten noch nicht so viel gesehen. Bei der „Nightof the Jumps“ kommt man in der Regel kurz vorher an, trainiert, fährt ins Hotel und kommt dann zu Veranstaltung in die Arena. Ein paar Mal war ich bei der gleichzeitig stattfindenden Motorradmesse Intermot, um dort meine Sponsoren zu besuchen. Insgesamt hat mich Köln aber trotzdem beeindruckt, das ist eine schöne Stadt. 

Wie sieht für Sie die Situation in der Corona-Krise aus?

Ackermann: 2019 hatte ich als Motocross Freestyler meine bislang beste Saison und bin Weltmeister geworden. Dann hat mich Corona 2020 von 100 auf null heruntergebremst. Normalerweise bin ich im Jahr an 20 bis 30 Wochenenden unterwegs, 2020 gab es gar nichts. Das war ziemlich ungewohnt. Ich habe zwar immer weiter zu Hause in Thüringen trainiert, aber es war nicht immer einfach, sich zu motivieren, wenn man kein Ziel vor Augen hat. Ich konnte mich trotzdem weiterentwickeln und an neuen Tricks arbeiten. Das ist auch wichtig, wenn es wieder losgeht. Die Konkurrenz schläft nicht. 

Wie sehen die Pläne für das kommende Jahr aus?

Ackermann: An meinem Geburtstag, am 6. Januar, wird die „Nightof the Jumps“ in der Kölner Arena nachgeholt, worauf ich mich sehr freue. Dazu kommen zwei weitere Arena-Veranstaltungen. Gerne würde ich meinen WM-Titel im kommenden Jahr verteidigen. Es ist aber noch offen, ob eine Weltmeisterschaft mit mindestens acht Veranstaltungen möglich sein wird.

 

Den Videochlip mit Luc Ackermann gibt es ab sofort unter der folgenden Webadresse: