Festival Lesungen: Literatur in den Häusern der Stadt
Vom 27. bis zum 31. Mai gibt es in Köln, Bonn und Hamburg 63 Lesungen an besonderen Orten.
Köln. Galerien, Showrooms, Kanzleien, Ladenlokale und auch private Wohnungen werden bei „Literatur in den Häusern der Stadt“ vom 27. bis zum 31. Mai zu Schauplätzen von Lesungen. Seit 15 Jahren gibt es das außergewöhnliche Festival, das sich neben Köln auch in Bonn und Hamburg etabliert hat. 63 Veranstaltungen werden in diesem Jahr angeboten, 30 davon in Köln.
„Wir legen Wert auf die intime Atmosphäre bei den Lesungen und wir nehmen neben neuen auch alte Titel mit auf in unser Programm“, sagt Festivalleiterin Elena Tzavara bei der Vorstellung der diesjährigen Highlights. Im Durchschnitt gibt es pro Lesung etwa 60 Plätze, bei Privatwohnungen werden auch mal Stühle aus dem eigenen Lager mit dem Lastentaxi angeliefert.
Das Festival beginnt am 27. Mai mit einer Lesung aus „Alte Meister“ von Thomas Bernhard. Lesen wird der Schauspieler und Fotokünstler Stefan Hunstein im Loft des Veranstalters Kunstsalon an der Brühler Straße. „Planet Magnon“ ist ein Zukunftsroman des jungen Autoren Leif Randt, vorgelesen wird daraus am 28. Mai vom Schauspieler Daniel Lommatzsch und zwar bei der Creative Worx GmbH im Agnesviertel.
Und natürlich gibt es auch Autorenlesungen wie die von Herbert Feuerstein („Die neun Leben des Herrn F.“) am 28. Mai im Kranhaus 1 im Rheinauhafen. Zu den Grundsätzen des Festivals gehört auch das Aufgreifen von aktuellen Themen wie dem Antisemitismus in Deutschland. So ist am gleichen Tag Faye Cukier, der mit ihren Eltern in der NS-Zeit immer wieder die „Flucht vor dem Hakenkreuz“ gelangen. Ihr gleichnamiges Buch wird von Margaux Klier im New Yorker Harbour Club in Mülheim vorgelesen — die Autorin ist anwesend.
Als Schauspieler hat Hanns Zischler mit Größen wie Claude Chabrol, Steven Spielberg und Wim Wenders zusammengearbeitet. Als Autor stellt er am 28. Mai sein Buch „Das Mädchen mit den Orangenpapieren“ in der Van Grinten Galerie vor. Aus seinem Krimi „Kölnisch Wasser“ liest Reinhard Rohn am 29. Mai bei 4711 an der Glockengasse. Eine weitere junge Autorin des Festivals ist Rebecca Martin, die am gleichen Tag in einem Möbelstore am Ring ihren Titel „Nacktschnecken“ präsentiert.
Zu den Highlights des Festivals dürfte die Lesung von Schauspieler Michael Degen gehören, der am 30. Mai bei Gen Re am Ring aus seinem Buch „Der traurige Prinz“ vorliest. Mit Mariele Millowitsch gehört eine weitere Kollegin am gleichen Tag zu den Vorlesern. Im Rheinauhafen liest sie aus „Liebe und Gymnastik“ von Edmondo de Amicis.
Zum Festival gehören am 31. Mai auch zwei Kinderlesungen mit dem Maus-Moderator Ralph Caspers, der aus Michael Ende „Die unendliche Geschichte“ vorliest. Ort ist die Villa Kunterbunt der Uniklinik. Eine lange Tradition hat die Beteiligung der Familie Tonger am Festival. In diesem Jahr liest Peter Tonger am gleichen Tag in seinem Privathaus am Rhein aus „Die Nacht des Don Juan“ von Hanns Josef Ortheil.