Wie hat das Album seinen Titel „A!“ bekommen?
Interview „Man darf Songs nicht zu verkopft schreiben“
Köln · Gerade hat Alexa Feser ihr Album „A!“ veröffentlicht. Am 7. Oktober kommt sie ins Gloria.
Alexa Feser ist eine der erfolgreichsten Singer/Songwriterinnen, die mit ihren gehaltvollen Texten und ihren wuchtigen Arrangements nahezu einzigartig in Deutschland ist. Sie ist außerdem deutsche Botschafterin des weltweiten „Keychange Projektes“, das sich für die Gleichsetzung von weiblichen Künstlerinnen und Autorinnen in der Musik einsetzt. Sie macht mit ihren Songs und mit ihrer Haltung vielen Frauen Mut, ihren Weg zu gehen. Am 7. Oktober kommt Feser mit den neuen Songs ins Kölner Gloria an der Apostelnstraße.
Alexa Feser: Ich mache immer eine Liste mit Worten, die das Album beschreiben. Bei diesem ist mir aufgefallen, dass ein großer Teil mit A anfangen und so habe ich aus dem Bauch heraus entschieden, „A“ als Titel zu nehmen. Das Cover habe ich auch selbst entworfen und dazu das passende Foto ausgewählt. Das A gab es in verschiedenen Farben, letztlich hat sich Grün durchgesetzt. Letztlich muss mir das Ganze selbst gefallen und die Leute, die das Album kaufen, sollten wissen, wohin die Reise geht.
Wie wichtig ist für Sie die Arbeit am Wort?
Feser: Die passiert eher unbewusst. Eine gewisse Stilistik entwickelt im Laufe der Jahre. Für mich haben Texte und die Musik aber die gleiche Bedeutung.
Wie entstehen die neuen Songs?
Feser: Da gibt es bei mir keinen festen Modus. Meistens sind die Texte zuerst da, dann limitiere ich mich weniger, bei dem, was ich sagen möchte. Melodien zu finden ist oft einfacher, bei den Texten kann es schon etwas länger dauern, bis er gut ist. Aber manchmal hat man einen Geistesblitz und der halbe Text kommt einfach so angeschwebt. Und manchmal bastelt man wochenlang an einer einzigen Zeile. Es gibt immer einen Pool, den man da ober hat und den man nur richtig anzapfen muss. Ich denke, man sollte nicht zu verkopft schreiben, sondern auch die Texte aus großen Emotionen heraus sich entwickeln lassen. So entsteht eine schöne, bildhafte Sprache. Wichtig ist bei mir aber immer, dass ich gut ausgeschlafen bin. Müde Songs zu schreiben, geht bei mir gar nicht.
Wie wichtig ist für Sie die Arbeit im Team?
Feser: Steve Velvet und ich sind bei den Alben seit langem Coproduzenten. Dazu kommen wechselnde Produktionsteams. Ich übernehme viele Parts bei den Songs, spiele die Synthies ein, singe alle Chöre, die musikalischen Ideen stammen von mir, denn nur so wird es ein Album aus einem Guss. Trotzdem ist es wichtig, auch Unterstützung zu bekommen, die Teams für das aktuelle Album haben einen fantastischen Job gemacht. Und ohne Teamwork geht so ein Projekt nicht, man kann nicht nur alleine durchs Leben ziehen. Man braucht Verbündete, die einen bei dem, was man macht, unterstützen – da gilt gerade, wenn man etwas Spezielles macht und keinen Mainstream-Pop haben möchte.
Sie setzen sich für das weltweite Projekt „Keychange“ ein. Worum geht es da?
Feser: Das ist ein Projekt für Frauen in der Musikbranche. Es geht um Stipendien und Fördergelder für junge Künstlerinnen. Frauen haben es in vielen Bereichen schwer, da es immer noch viele Vorurteile und Ungerechtigkeiten gibt. Gerade in der Musikbranche haben nur wenige Frauen etwas zu sagen. Und die etwas zu sagen haben, machen ihren Job unfassbar gut. Sie brauchen Unterstützung, auf dem Weg, den sie in ihrer Karriere gehen wollen. Das gilt aber auch für ganz andere Bereiche, warum sind Frauen als Schlagzeugerinnen so schwer vorstellbar, und warum spielen Radiosender nicht mehrere Frauen hintereinander, weil sie befürchten das Frauenstimmen nerven könnten.
Welche Beziehung haben Sie zu Köln und zum Gloria?
Feser: Da habe ich bislang einmal gespielt und das war eines der besten Konzerte auf der gesamten Tour. Das Gloria ist wirklich eine tolle Location. Auch die Umgebung mag ich, ich bin gerne auf der Ehrenstraße unterwegs.
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