KVB Fahrgäste Mehr Fahrgäste nutzen Bus und Bahn
Köln · Die Corona-Pandemie hat entgegen aller Hoffnungen auch im gesamten Jahr 2021 den betrieblichen Alltag und die Einnahmesituation der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) geprägt. Erfreulich für das Unternehmen ist, dass die Fahrgastzahlen im Vergleich zu 2020 wieder leicht gestiegen sind: von 167,7 Millionen auf 171,8 Millionen.
Diese Entwicklung ist vor allem darauf zurückzuführen, dass zeitweise das Homeoffice zurückgefahren wurde und Schulunterricht und einige Universitätsveranstaltungen auch wieder in Präsenz stattgefunden haben.
Insgesamt haben allerdings Homeoffice, verstärkter Online-Handel, der Umstieg vieler Menschen auf andere Verkehrsmittel und geringere Freizeitaktivitäten dafür gesorgt, dass sich die Fahrgastzahlen nach wie vor auf deutlich niedrigerem Niveau bewegen als vor der Pandemie. „Wir haben auch in diesem schwierigen Jahr - mit nur vorübergehenden und geringen Fahrplan-Einschränkungen - für die Menschen in Köln und Umgebung ein stabiles Bus- und Bahnangebot sicherstellen können. Köln war jederzeit mobil“, sagt KVB-Vorstandsvorsitzende Stefanie Haaks.
Rückgang der Kunden
mit Zeittickets
Trotz der leicht gestiegenen Fahrgastzahlen sind die Einnahmen aus den Ticketverkäufen gesunken: von 230,4 Millionen Euro im Jahr 2020 auf 219,6 Millionen Euro im vergangenen Jahr. Auch die Zahl der Stammkunden, die mit einem Zeitticket unterwegs sind, ging zurück: von 303.200 auf rund 278.500. Ein Grund dafür ist, dass Fahrgäste, die in der Vergangenheit eine Zeitkarte hatten, diese aber nur selten genutzt haben, in der Pandemie ihr Ticket zurückgegeben haben. Wenn sie jetzt wieder Bus und Bahn nutzen, dann meist mit einem Ticket des Bartarifs. Diejenigen, die ihre Zeittickets behalten haben, haben die KVB-Angebote dagegen wieder häufiger genutzt – das führte insgesamt zu einem leichten Anstieg der Fahrgastzahlen. „Dank des ÖPNV-Rettungsschirms von Bund und Land konnten auch in 2021 unsere Einnahmeverluste ausgeglichen werden“, sagt Haaks.
Die Maßnahmen, um die Ansteckungsgefahr sowohl für die Mitarbeiter als auch für die Fahrgäste der KVB so gering wie möglich zu halten, wurden 2021 weitergeführt – unter anderem die täglich bis zu 200 zusätzlichen Busfahrten im Schülerverkehr. Im November wurde auf Beschluss der Politik neben der Maskenpflicht die 3G-Regel in Bus und Bahn eingeführt: das heißt, jeder Fahrgast muss geimpft, genesen oder getestet sein. Die Regelung wurde sowohl vom KVB-Personal als auch gemeinsam mit dem städtischen Ordnungsamt stichprobenartig kontrolliert. Fast alle Fahrgäste haben nach Angaben der KVB die Nachweise anstandslos vorgelegt.
Trotz dieser Rahmenbedingungen hat die KVB 2021 wichtige Projekte realisiert oder auf den Weg gebracht, unter anderem die Ladeinfrastruktur für E-Busse und den Umbau der Stadtbahnen. auf dem zentralen Busbetriebshof der KVB. Hinzu kam die Modernisierung der Stadtbahn-Flotte: Ende 2021 gingen die ersten beiden Fahrzeuge der neuen Hochflur-Generation in den Fahrgastbetrieb – es war der Start für die umfangreiche Erneuerung fast der gesamten Stadtbahnflotte und damit der Attraktivierung des ÖPNV in Köln. Für die Entwicklung der neuen Niederflur-Generation geht die KVB neue Wege: Interessierte Fahrgäste werden frühzeitig einbezogen, sie konnten anhand eines 1:1-Nachbaus des Mehrzweckbereichs und mit Hilfe einer virtuellen Bahnbesichtigung per VR-Brille wichtige Anregungen für die weitere Ausgestaltung des Fahrzeugs geben.
Weitere Projekte waren die Inbetriebnahme der neuen Abstellanlage für Stadtbahnen neben der Hauptwerkstatt in Weidenpesch mit einer Investition von 67,5 Millionen Euro und der Ausweitung des Leihrad-Angebotes. Die Anzahl der KVB-Räder wurde im vergangenen Jahr auf 3000 verdoppelt, das Bediengebiet auf das gesamte Stadtgebiet ausgeweitet. Mit rund 1,5 Millionen Ausleihen war das Jahr 2021 außerdem das bisher nachfragestärkste Jahr seit dem Start 2015. Rund 35.000 Kunden haben sich neu registriert. „Wenn die Pandemie nicht mehr in dem Maße unseren Alltag bestimmt wie in den letzten beiden Jahren, hoffen wir, dass der Mobilitätsbedarf wieder vermehrt durch unser Angebot abgedeckt wird“, sagt Haaks.