Sie sind auf Ihrer ersten Solo-Tour in Deutschland unterwegs.
Interview Mehr Mut zur Intuition ist gefragt
Am 18. Mai kommt Thomas Anders mit seinem neuen Album „Ewig mit Dir“ ins Kölner Palladium an der Schanzenstraße.
Thomas Anders: Korrekt, man wundert sich, dass es bislang keine Solo-Tour von mir durch Deutschland gab. Nach der Zeit bei Modern Talking gab es viele Angebote aus dem Ausland und so habe ich mich auf diese internationalen Tourneen konzentriert. Jetzt, durch die deutschsprachigen Solo-Alben passt es auch mit einer Solo-Tour durch Deutschland. Als Sänger stehe ich nun ganz anders im Fokus und kann die Konzerte auch anders, individueller ausrichten.
Mit Modern Talking kam der Erfolg rund um den Erdball?
Anders: Es gab im Grunde nur drei Länder, in denen es eher mittelmäßig lief, das waren Australien, die USA und Japan. Ansonsten waren wir überall unterwegs und hatten Erfolg. Das gilt für Asien genauso wie für Südamerika und ganz Europa.
Wie stehen Sie heute zu den Modern-Talking-Songs?
Anders: Diese Stücke gehören definitiv zu meinem Programm, auch weil ich die Wünsche meines Publikums respektieren und erfüllen möchte. Ich finde Modern Talking nach wie vor toll, es ist ein entscheidender Teil meines Lebens. Der bedeutendste Song ist „You’re my heart, you’re my soul“, das ist ein Evergreen, der auch noch in 25 Jahren angesagt sein wird. Dieses Lied hat mein Leben verändert.
Wie stellen Sie Ihr Programm für die aktuelle Tour zusammen?
Anders: Es ist ein guter Mix aus den neuen deutschsprachigen Songs, Modern-Talking-Stücken und Songs aus meiner Anfangszeit. Im kommenden Jahr stehe ich 50 Jahre auf der Bühne und das Repertoire entsprechend groß. Zwei Stunden reichen eigentlich gar nicht aus. Aktuell schreibe ich das Programm und die Stücke werden entsprechend arrangiert. Bis Mitte Februar ist dann alles fertig.
Wie kam es zum Album-Titel „Ewig mit Dir“?
Anders: Das war der erste Titel, den ich für das Album aufgenommen habe. Er ist uns angeboten worden und hat mir von Anfang an sehr gut gefallen. Er besitzt eine traumhafte Komposition und ist einfach ein toller Song. Mir gefällt, dass er nicht so vorhersehbar ist, das ist für mich als einen Musiker ideal spannend. Auch das Feedback war direkt auch schon sehr positiv.
Wie wählen Sie die Songs aus?
Anders: Sie müssen den Weg weisen, den ich gehen möchte und müssen das beinhalten, wo ich mich musikalisch sehe. Ich muss einen Song fühlen und verstehen können. Dann geht alles sehr schnell, denn das Studio meines Produzenten liegt nur eine viertel Stunde von mir entfernt.
Sind Sie selbst ein emotionaler Mensch, der auch mal aus dem Bauch heraus entscheidet?
Anders: Ich entscheide nicht immer, aber oft aus dem Bauch heraus. Man sollte mehr auf die eigene Intuition hören, damit liegt man meist richtig. Und wenn eine Entscheidung falsch war, verzeihe ich meinem Bauch eher als meinem Kopf (lacht). Es ist schade, dass das in unserer Gesellschaft immer mehr und mehr verloren geht. Kinder entscheiden sehr oft nach ihrem Bauchgefühl. Ältere Menschen tun sich dagegen sehr schwer damit, weil die Rationalität und die Logik das Leben bestimmen. Das heißt aber nicht, dass solche Entscheidungen immer richtig sein müssen.
Sie kommen am 18. Mai ins Kölner Palladium. Welche Beziehung haben Sie zur Stadt und zur Halle?
Anders: Die Halle kenne ich ganz gut, weil ich schon bei Konzerten war. In Köln selbst bin ich sehr oft. Ich komme aus Koblenz und da ist Köln die nächste große Stadt zum Einkaufen. Ich mag die Mittel- und die Ehrenstraße sehr. Außerdem treffe ich mich in Köln auch gerne mit Freunden in einem Lokal. Mit der Familie ging es früher regelmäßig in den Kölner Zoo, der hat ja einiges zu bieten.
Service: In Köln findet das Konzert am 18. Mai im Palladium statt. Am 19. Mai gibt es einen weiteren NRW-Termin in der Oberhausener Arena. Ticket-Hotline 01806/ 57 00 99 (20 Cent / Anruf, Mobilfunk 60 Cent / Anruf). Weitere Infos unter: