Museumsfest Mit der Familie ins Museum

Köln · Am Museumsfest am 19. Mai beteiligen sich 26 Institutionen mit insgesamt 170 Veranstaltungen.

Die Sonderausstellung „Alles unter dem Himmel“ im Museum für ostasiatische Kunst ist noch bis zum 30. Juni zu sehen.

Foto: Stephan Eppinger

. In Deutschland ist das Museum für ostasiatische Kunst das Letzte seiner Art. In anderen Museen werden diesem Thema nur noch Unterabteilungen zuerkannt – ein weiteres eigenständiges Museum gibt es nicht mehr. Dabei war das Kölner Haus bei seiner Gründung 1909 das erste Spezialmuseum zur ostasiatischen Kunst. Das ursprüngliche Gebäude, das Kunstzentrum am Hansaring, wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. 1977 wurde das heutige Haus an der Universitätsstraße neu eröffnet.

Sonderschau zeigt
Ankäufe der letzten 40 Jahre

Zu sehen gibt es die gut 40 Jahre Arbeit des Museums in der aufwendigen Sonderausstellung „Alles unter dem Himmel“, die noch bis zum 30. Juni läuft. Der Titel spielt auf den chinesischen Begriff Tianxia an und bezeichnet die Welt in ihrer großen Vielfalt. In der Sonderschau sind die hochkarätigen Ankäufe der vergangenen 40 Jahre zu sehen. Die Bandbreite reicht von der Schreibkunst der japanischen Avantgarde des 20. Jahrhunderts über buddhistische Skulpturen des 6. bis 16. Jahrhunderts bis zum chinesischen Prinzessinnen-Gewand aus dem 18. Jahrhundert.

Zu sehen gibt es die Exponate auch beim Museumsfest am 19. Mai, das in seiner 23. Auflage am Internationalen Museumstag stattfindet. Daran beteiligen sich insgesamt 26 Institutionen in Köln mit 170 Veranstaltungen. In die Sonderschau begeben können sich die Besucher bei zwei Führungen sowie bei einer Kinderführung, die sich um Persönlichkeiten wie Buddha Shakyamuni, Liu Hai und Daruma mit ihren spannenden Lebensgeschichten dreht. Dazu kommen eine Origami-Werkstatt und ein Schnupperkurs zum japanischen Seidenflechten. Hier müssen sich Teilnehmer am Tag des Museumsfestes wegen der begrenzten Anzahl der Plätze vorab im Museum anmelden. Die Dozentin reist für den Kurs extra aus Japan an.

Zum Museumsfest werden bis zu 15.000 Besucher erwartet. Die beteiligten Häuser öffnen ihre Pforten bei freiem beziehungsweise reduziertem Eintritt zwischen 10 und 18 Uhr. Im Museum für ostasiatische Kunst, im NS-Dok, im Museum für angewandte Kunst und im Wallraf-Richartz-Museum führen die Direktoren durch die Ausstellungen. Dazu kommen Kuratorenführungen.

Einen Einblick in ihre Arbeit geben auch die Restauratoren, und zwar im Museum Ludwig, im Wallraf, im Museum für angewandte Kunst (Makk) sowie im Museum Schnütgen. Dort gibt es derzeit auch eine Sonderausstellung zur Arbeit der Restauratoren, die anschaulich einen Blick hinter die Kulissen eines Museums erlaubt. Im Kölnischen Stadtmuseum wird zudem eine Führung rund um das Museum angeboten, welche die Bedeutung des Zeughauses im 16. und 17. Jahrhunderts zum Thema hat. Eine ähnliche Führung gibt es auch im Museum für angewandte Kunst, dessen Gebäude über eine besondere Geschichte verfügt. Kunstgenuss unter freiem Himmel bietet außerdem der Skulpturenpark am Rheinufer unweit des Zoos.

Das diesjährige Museumsfest hat zwei Schwerpunkte. Der eine dreht sich um Köln als familien- und kinderfreundliche Kommune, denn Familien liegen beim Aktionstag klar im Fokus – entsprechende Veranstaltungen sind gekennzeichnet. Der zweite Schwerpunkt sind die Sonderausstellungen zur Fotoszene Köln im Museum Ludwig, Rautenstrauch-Joest-Museum, Stadtmuseum und Makk, wo die Fotobestände der Häuser neu interpretiert wurden. Das Museumsfest ist auch das Ende des Festivals. Zu den Klassikern zählt das Geomuseum der Uni mit Edelsteinschürfen, Goldwaschen und Drusenknacken. Empfehlenswert bei den Sonderausstellung ist „Anja Niedringhaus – Bilderkriegerin“ im Käthe Kollwitz Museum.