Harley Dome Cologne Motorrad-Parade: „Harley fahren ist ein Gefühl“
Dome Cologne 5500 Motorräder ziehen am Samstagmittag bei der großen Parade durch die Stadt.
Köln. Richtig laut wird es auf den Ringen als am Samstagmittag mehr als 5500 Biker mit ihren schweren Maschinen durch die Kölner Innenstadt fahren. Ziel der Parade des zweiten Harley Dome Cologne ist es, für mehr Respekt und Toleranz im Straßenverkehr zu demonstrieren, um so die Zahl der schweren Unfälle zu reduzieren. Vorneweg fährt der Verein Police Car Owners of America mit seinen Originalstreifenwagen und Polizei-Harleys, natürlich standesgemäß mit Blaulicht und aufheulenden Sirenen.
Zum Club gehört Thomas Spehr aus Leverkusen, der mit einem Dodge Monaco der California Highway Patrol unterwegs ist. Sein Wagen war von Anfang der 80er noch im Einsatz für die Polizei. „Der Wagen habe ich in den USA gekauft, das ist doch mal was anderes“, sagt der Mann, der natürlich auch in einer Originaluniform der Highway Patrol aus dem Streifenwagen steigt.
So eine echte Uniform trägt auch Claas Hansen, wenn er mit seiner Harley Road King fährt. „Das ist die Behördenversion der Maschine, dazu gehört auch ein Spezialkoffer mit Schnellverschluß, damit man schnell an die Ausrüstung kommt“, erklärt der Biker aus der Nähe von Hamburg. Die Liebe zur US-Polizei und deren Motorräder ist bei ihm kurz nach den Anschlägen vom 11. September in New York entstanden. „Ein Onkel von mir war bei den Aufräumarbeiten im Einsatz“, sagt Hansen.
50 000 Euro hat Dennis Schwarz in seine Harley investiert, um mit einem Einzelstück unterwegs zu sein. Vom Original ist bloß der Rahmen übrig geblieben, den Rest hat der Biker komplett umbauen lassen. „Der Klang und das Gefühl beim Fahren ist einzigartig“, schwärmt der 28-Jährige aus Moers. Nicht mehr viel mit dem Original hat auch die Maschine von Michael Schmitz aus Köln zu tun: „Ich habe den Auspuff ausgetauscht, viele Teile sind pulverbeschichtet, dazu kommen Weißbandreifen und eine andere Gabel. Das ist mein Hobby, dafür gehe ich arbeiten.“
Einen ganz neuen Style hat die E-Glide von Buddy Pasternak aus Aachen bekommen: „Ein Freund hat zweieinhalb Monate dafür gebraucht. Ich bin selbst seit 25 Jahren mit Harleys unterwegs. Hier beim Treffen gefällt mir der Zusammenhalt und die Kameradschaft, das ist wie in einer großen Familie“, schwärmt der Aachener beim Blick auf die in der Sonne glänzenden Maschinen, die am Tanzbrunnen abgestellt sind, wo am Samstagabend Michael Schenker auf der Bühne steht.
Zu den besonders auffälligen Maschinen gehört die Maschine von Helmut Meyer mit ihren 30-Zoll-Vorderrad und den massiven Aufbauten. „Die Maschine mit den auffälligen Airbrush-Kunstwerken wiegt 400 Kilo und hat 85 000 Euro gekostet“, sagt Meyer nicht ohne Stolz. Von der ursprünglichen Touringmaschine ist nur noch wenig erkennbar. „Da ist bloß noch der Motor von Harley. Eigentlich geht es mir gar nicht so ums Fahren, wenn die Leute hier stehen bleiben und staunen, hat sich alles gelohnt“, sagt der Aachener.
www.harleydomecologne.de