Briefmarke Heumarkt Sonderbriefmarke der U-Bahn-Station „Heumarkt“ geht in den Verkauf
Köln · Im vergangenen Jahr wurde die KVB-Haltestelle „Heumarkt“ vom Bundesfinanzministerium in die Sonderserie „U-Bahn-Stationen“ aufgenommen. Nun kommt die 85-Cent-Briefmarke in den Handel. Seit Donnerstag ist das Postwertzeichen in allen Postfilialen und im Online-Shop der Deutschen Post erhältlich.
„Dass Köln als viertgrößte Stadt Deutschlands und größte Stadt Nordrhein-Westfalens auch mit einer Briefmarke im Rahmen der Serie ‚U-Bahn-Stationen‘ bedacht werden muss, war für die Deutsche Post selbstverständlich“, sagt Dr. Ole Nordhoff, Marketingleiter bei der Deutschen Post. Und unter Bezugnahme auf das vorab durchgeführte Voting: „Der große Einsatz der Bevölkerung für die Briefmarke hat deutlich gezeigt, wie stark sich die Kölner mit ihrer Stadt identifizieren. Deshalb sind wir sehr gespannt, wie schnell die Auflage von 3,1 Millionen Briefmarken vergriffen sein wird.“
„Ein Ansporn, den ÖPNV attraktiver zu gestalten“
Ascan Egerer, Beigeordneter für Mobilität der Stadt, und KVB-Vorstandsvorsitzende Stefanie Haaks, nahmen die Marke mit Dank entgegen. „Die Stadt Köln hat sich das große Ziel gesetzt, bis 2035 klimaneutral zu sein“, sagt Egerer. „Ein wichtiger Baustein ist die Verkehrswende. Es muss uns gelingen, noch mehr Menschen davon zu überzeugen, ihre Wege zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem öffentlichen Personennahverkehr zurückzulegen. Dafür brauchen wir einen attraktiven und leistungsfähigen ÖPNV. Mit der KVB setzt sich die Stadt für dessen weiteren Ausbau ein. Dazu gehört die Verlängerung der Nord-Süd-Stadtbahnlinie, deren Aushängeschild die Haltestelle Heumarkt ist. Dass diese nun ein Motiv der neuen Briefmarkenserie ist, ist für Köln zugleich eine Ehre und ein Ansporn, unseren ÖPNV noch attraktiver zu gestalten.“
„Für die KVB als ehemalige Bauherrin und heutige Eigentümerin dieser Nord-Süd-Stadtbahn-Haltestelle ist es mehr als erfreulich, dass das Bauprojekt insgesamt und die Haltestelle Heumarkt im Besonderen auf diese Weise gewürdigt werden“, betont Stefanie Haaks. „Der U-Bahn-Station Heumarkt wird nach der Gesamtinbetriebnahme eine bedeutende Rolle als eine der größten und am stärksten frequentierten Umsteigehaltestellen in der Kölner Innenstadt zukommen. Die Architektur ist zudem wirklich imposant und die Haltestelle ein herausragendes Bauwerk.“
Dieser Meinung sind auch viele Kölner, die sich im vergangenen Jahr an einer Abstimmung beteiligt hatten. Sie konnten ihre Stimme abgeben, welche der sieben neuen Kölner U-Bahn-Stationen sie gern auf einer Briefmarke sehen würden. Insgesamt 1732 Menschen folgten dem Aufruf, und ihr Votum fiel eindeutig aus: Mit 609, also beinahe einem Drittel der Stimmen, siegte die unterirdische Haltestelle „Heumarkt“. Der „Chlodwigplatz“ und der „Breslauer Platz“ nahmen die Plätze zwei und drei ein.
Köln ist in der Sondermarken-Serie „U-Bahn-Stationen“ die fünfte Stadt, der eine solche Briefmarke gewidmet wird. In der Serie, die seit Frühjahr 2020 aufgelegt wird, wurden bisher der Marienplatz München, das Westend Frankfurt und das Überseequartier Hamburg realisiert. Für 2022 erhielt die Berliner Station „Heidelberger Platz“ den Zuschlag. Normalerweise hätte es in diesem Jahr keine andere U-Bahn-Marke mehr gegeben. Als jedoch ein anderes Motiv aus dem Briefmarken-Programm fiel, schlug die Deutsche Post dem für die Herausgabe von Postwertzeichen zuständigen Bundesministerium für Finanzen eine Änderung des Programms und eine zweite U-Bahn-Marke für 2022 vor, erhielt eine Freigabe und die Wahl fiel auf Köln.
Ratsmitglied Ralph Sterck, der die Idee für eine solche Briefmarke ursprünglich mit ins Rollen gebracht hatte, freut sich über diesen Erfolg: „Toll, dass wir jetzt eine Marke bekommen. Als viertgrößte Stadt Deutschlands mit dem viertgrößten Verkehrsunternehmen gehören wir unbedingt in diese Serie hinein. Zudem ist die Haltestelle Heumarkt ein echter Hingucker, der jetzt bundesweit für Köln Werbung macht.“
Die modernen U-Bahnhöfe der Nord-Süd Stadtbahn sind eine Bereicherung für die Domstadt – nicht nur im Hinblick auf Verkehrliches, sondern auch auf die Architektur und die in einigen Stationen umgesetzten Kunstgestaltungen. Der Heumarkt mit seiner imposanten, von einer Gewölbedecke überspannten Halle, sticht hier besonders hervor. Von den Kölnern erhielt er direkt nach der Eröffnung 2013 den Beinamen „die unterirdische Kathedrale“. Mit einem umbauten Raum von 78.100 Kubikmetern ist der Heumarkt die größte Station der Nord-Süd Stadtbahn: 565 Gelenkbusse der KVB könnten darin untergebracht werden. Die Grundfläche der Ost-West-Ebene bietet rund 3500, die Nord-Süd-Ebene gut 2600 Quadratmeter. Mit vier Stockwerken ist die U-Bahn-Haltestelle zugleich die tiefste in Köln.
Entworfen wurde die Haltestelle von Prof. Ulrich Coersmeier, für den die Briefmarke etwas ganz Besonderes ist. „Allen, die diese Initiative gestartet, organisiert und in die Tat umgesetzt haben, gilt unser Dank. Es erfüllt mich mit Stolz, dass unsere Architektur auf diese Weise gewürdigt wird. Grundlage dafür war vor allem die Bereitschaft des Kölner Stadtrates, eine großzügige Idee umzusetzen. In diesem Sinne wirkt die Deutsche Post auch als Kultur-Förderer.“