Wirtschaft Sparkasse setzt Sofortprogramm für Unternehmen auf

Köln. · Kölner Kreditinstitut unterstützt Firmenkunden in der Corona-Krise und präsentiert die Bilanz für 2019.

Die Zentrale der Sparkasse Köln/Bonn am Rudolfplatz.

Foto: Eppinger

Der Vorstand der Sparkasse KölnBonn hat gestern vor dem Hintergrund der aktuellen Corona-Krise die Ergebnisse des Geschäftsjahres 2019 im Rahmen einer Webkonferenz vorgestellt. Der Blick auf das zurückliegende Jahr fällt zufriedenstellend aus. „Trotz eines schwierigen Wettbewerbsumfelds mit immer wieder aufflammenden Konjunkturrisiken durch Handelsstreitigkeiten, der ungelösten Brexit-Frage und einer voranschreitenden Digitalisierung konnten wir Jahresergebnis und Zinsüberschuss verbessern und unsere Kapitalbasis festigen“, resümmierte der Vorstandsvorsitzende Ulrich Voigt.

„Die Rahmenbedingungen für das Geschäftsjahr 2020 haben sich jedoch durch die aktuellen Ereignisse grundlegend verändert. Dies wird zu einer enormen Herausforderung nicht nur für uns, sondern für die gesamte Gesellschaft. Wir werden den wirtschaftlichen Folgen dieser Pandemie entschlossen entgegentreten. Daher ist es ein ermutigendes Zeichen, dass unser Modernisierungsprogramm der vergangenen Jahre erkennbar Früchte trägt.“ Der Umbau zu einem zukunftsorientierten und nachhaltigen Kreditinstitut sei im vergangenen Jahr weiter erfolgreich vorangetrieben geworden, betonte Voigt.

Das Jahresergebnis 2019
liegt bei 110 Millionen Euro

Die Sparkasse hat 2019 nach vorläufigen Zahlen ein Jahresergebnis vor Steuern von 110 Millionen Euro erzielt. Der Zinsüberschuss stieg auf 368 Millionen Euro, der Provisionsüberschuss zog ebenfalls an und lag zum Jahresende 2019 bei 178 Millionen Euro. Sach- und Personalaufwand blieben mit 171 und 261 Millionen Euro jeweils nahezu auf Vorjahresniveau. Der Bilanzgewinn stieg auf fast 26 Millionen Euro. Die harte Kernkapitalquote konnte die größte kommunale Sparkasse Deutschlands mit über zwölf Prozent leicht ausbauen. Zum Ende des Geschäftsjahres erreichte die Bilanzsumme 27,1 Milliarden Euro. Der Kreditbestand lag bei 19,6 Milliarden Euro und die Höhe der Einlagen bei 23 Milliarden Euro. 765.900 Privat- und 89.800 Firmenkunden vertrauen auf die Leistungen des Instituts. Exemplarisch dafür steht der erneute Anstieg der Privatgirokonten auf mehr als 592.000.

Die Sparkasse betreibt 83 Filialen und Filialdirektionen. Zudem bietet eine Direktfiliale Beratung für Privatkunden per Telefon, Mail, Text- oder Video-Chat. Solch eine Direktberatung steht mit dem Businesscenter seit November auch gewerblichen Kunden zur Verfügung. Dazu kommen zwei neue Sparkassenbusse als Mobile Filialen, die mit modernster Technik ausgestattet sind. Der erste Sparkassenbus wird derzeit getestet und soll kurzfristig zu festen Terminen Stadtteile anfahren. Der zweite Bus wird am Jahresende eingesetzt.

Die Sparkasse reagiert umfassend auf die Schutzmaßnahmen zur Eindämmung des Covid-19-Virus. Dazu gehören Hilfen für finanziell direkt betroffene Unternehmen und Betriebe sowie stärkere Verfügbarkeit der Service- und Beratungsangebote über elektronische Kommunikationskanäle. Die Sparkasse hat dazu neben Maßnahmen wie Liquiditätskrediten, Zinsstundungen und Tilgungspausen in der vergangenen Woche ein Sofortprogramm aufgesetzt, mit dem sie Unternehmen und Selbständigen eine schnelle Liquiditätshilfe bietet – noch vor Abruf staatlicher Fördermittel.

Das Sofortprogramm der Sparkasse für ihre Firmenkunden wird stark nachgefragt. Bereits am ersten Tag registrierten sich über 2000 Kundinnen und Kunden für die Soforthilfe. Bisher liegen über 500 Kreditanträge vor. Bereits seit diesem Montag, 23. März, werden die ersten Kredite ausgezahlt. Um im konkreten Einzelfall möglichst schnell staatliche Hilfsmaßnahmen beantragen zu können, hat die Sparkasse KölnBonn binnen kürzester Zeit einen Liquiditätsrechner entwickelt, der über ihre Internetseite zugänglich ist. step