Postgelände Stadt plant neues „Postgelände“
Leverkusen. · Das Quartier in der Nähe des Bahnhofs soll ein Hotel, Büros und Wohnungen bieten.
Mit der Entwicklung eines städtebaulichen Konzepts für das Postgelände haben sich seit Dezember 2018 fünf namhafte Planungsbüros auseinandergesetzt. Innerhalb des zweistufigen Verfahrens, das der Privatinvestor „Gevi Leverkusen Projekt 1 GmbH“ in Kooperation mit dem Baudezernat ausgeschrieben hatte, wurden die Büros zunächst zur Entwicklung eines Grobkonzeptes aufgefordert. Drei Büros wurden nach der Zwischenpräsentation im Februar mit einer vertiefenden städtebaulichen und stadtgestalterischen Weiterbearbeitung beauftragt.
Bestandsbauten
im Entwurf berücksichtigt
Gesucht waren Ideen für ein neues eigenständiges Quartier mit einem städtebaulich und gestalterisch hochwertigen Gesamterscheinungsbild, das einen modernen und hochwertigen Bürostandort mit arrondierenden Nutzungen einschließlich eines Hotels und weiterer Sonderwohnformen ermöglicht. Die Chancen, die sich aus dem Ausbau des Rhein-Ruhr-Express (RRX) und der Lage direkt neben dem wichtigsten Entrée in die Leverkusener Innenstadt ergeben, sollten dabei aufgegriffen und unter Berücksichtigung zu erhaltender Bestandsbebauung genutzt werden.
Das Auswahlgremium aus Fach- und Sachexperten hat im Beisein politischer Vertreter beraten und sich einstimmig für den Entwurf der Ferdinand Heide Architekt Planungsgesellschaft mbH aus Frankfurt ausgesprochen. Alle Entwurfsbeiträge können bis einschließlich Mittwoch, 29. Mai, im Foyer des Baudezernates, Elberfelder Haus, Hauptstraße 101, zu den üblichen Öffnungszeiten ausgestellt.
Der Entwurf von Ferdinand Heide überzeugte die Jury mit seiner klaren städtebaulichen Konzeption aus zwei langestreckten aufgelösten Blöcken. Ein Quartiersplatz bildet gegenüber dem Bahnhof einen attraktiven Auftakt, flankiert von einem Hotelneubau. Zwischen den Blöcken stellt die in der Auslobung von der Stadt geforderte Erschließungsstraße eine Verbindung zwischen dem Europaring und der Heinrich-von-Stephan-Straße her. Zwei Hochhäuser als markante und identitätsstiftende Hochpunkte im Norden und Süden markieren das neue Quartier und spannen einen halböffentlichen und von den hochfrequentierten Verkehrsstrassen der B 8 und der Bahnstrecke abgeschirmten Stadtraum zwischen den Blockrändern auf.
Eine weitere Qualität des Entwurfs sind die einheitlichen Traufhöhen, die zum Europaring hin ein ruhiges Stadtbild vermitteln. Neben dem vorgeschlagenen städtebaulichen Prinzip wurde aus Sicht der Jury die dem Siegerentwurf zugrunde liegende Lösung zur Erschließungsstraße begrüßt. Die Freiräume im Quartier sind über die querende Erschließungsstraße hinweg weitgehend niveaugleich und ohne technische Sonderlösungen wie Einhausungen oder Brückenbauwerke miteinander verbunden. „Die Entwicklung des Postgeländes ist ein sehr wichtiges Projekt für die künftige Stadtgestaltung im Eingangsbereich zur City. Der von der Jury als Sieger gekürte Entwurf bietet hier großes Potential“, sagt Leverkusens Oberbürgermeister Uwe Richrath.
„Bei der Auswahl des besten Entwurfs war uns wichtig, dass es eine zukunftsweisende Lösung für das Gesamtquartier gibt, von der alle profitieren werden“, zeigte sich Gerd Esser, Geschäftsführer der Grundstückseigentümerin sehr zufrieden mit dem Ergebnis des Verfahrens. Die Empfehlungen des Auswahlgremiums werden im anstehenden Sitzungsturnus vor der Sommerpause dem Bauausschuss, dem Bezirk I sowie dem Rat zur Entscheidung vorgelegt.