Karneval Tanzende Pänz erobern die Bühne im Gürzenich

Köln. · Mehr als 900 Mitglieder der Kölner Kinder- und Jugendtanzgruppen treffen sich zum Sessionsbeginn.

900 Kinder und Jugendliche aus 26 Tanzgruppen waren am Sonntag in den Gürzenich gekommen.

Foto: step/Eppinger

Im altehrwürdigen Gürzenich ist mächtig was los – überall sind die Pänz der Kölner Kinder- und Jugendtanzgruppen unterwegs und freuen sich auf ihren ersten großen Auftritt in der neuen Session. Ein Jahr lang haben sie an den Tänzen gearbeitet und für ihre Touren durch die jecken Säle geprobt.

„In Köln gibt es derzeit etwa 30 Tanzgruppen, 26 mit 900 Tänzern sind heute hier in den Gürzenich gekommen. Dabei gibt es keine Konkurrenz, man feuert sich gegenseitig an und kann sich austauschen. Das macht den Charme dieser Veranstaltung aus, die es in diesem Jahr zum sechsten Mal gibt“, sagt Christine Flock, Vizepräsidentin im Festkomitee und in dessen Vorstand für den Kinder- und Jugendkarneval zuständig.

Jungs werden bei vielen Tanzgruppen gesucht

Bei der Jugendtanzgruppe der Kölschen Greesberger gibt es derzeit 29 Mitglieder zwischen neun und knapp 18 Jahren. „Wer älter ist, kann für unsere große Tanzgruppe probetanzen. Was neue Mitglieder betrifft, gibt es bei den Mädchen keine Probleme, nur die Jungs könnten mehr sein. Aber da ist Fußball leider oft attraktiver als Tanzen. Im Sommer hatten wir drei Neuzugänge, zwei davon stehen heute schon auf der Bühne“, freut sich Georg Steinhausen.

Beim Reiter-Korps Jan von Werth gehören 31 Mitglieder zur Kinder- und Jugendtanzgruppe. „Wir haben einen ganz guten Zulauf, nur Jungs sind auch bei uns schwer zu bekommen. Aktuell sind es zwölf“, berichtet Horst-Peter Becker. Einer davon ist seit fünf Jahren der zwölfjährige Ben: „Mein Vater war beim großen Korps und mir macht es Freude, zu tanzen. Und unsere Stiefel sind ein Argument fürs Mitmachen. 

Neu am Start bei den Husaren Pänz ist Christoph (10), der als Koch die Kelle schwingen darf. „Mir macht das richtig Spaß. Zur Gruppe bin ich über meine Cousine gekommen.“ Zweimal in der Woche steht für den tänzerischen Nachwuchs das Training an. Insgesamt gehören 27 Tänzer zur Gruppe. „Es ist nicht einfach, Pänz neu zu gewinnen. Die Schule läuft heute länger als früher und für dieses Hobby muss man viel Zeit investieren“, erklärt Sonja Hoffmann.

Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn ist vom starken Auftritt des tänzerischen Nachwuchses im Gürzenich sehr begeistert: „Man sieht, dass es weitergeht mit dem ehrenamtlichen Karneval. Da ist die nächste Generation mit viel Feuer am Start. Wenn ich das hier sehe, mache ich mir um die Zukunft unseres Karnevals keine Sorgen.“