Kostenlose Liegeplätze für Binnenschifffahrt
Rhein-Cargo stellt in den Niehler Häfen bis auf weiteres kostenlose Liegeplätze zur Verfügung.
Köln. Nachdem die Hafen und Güterverkehr Köln (HGK) AG im Februar aufgrund von zwei schweren Unfällen im Rheinauhafen ein Festmachverbot aussprechen musste, beklagten Binnenschiffer, dass die ohnehin knappen Liegeplätze am Rhein weiter eingeschränkt worden seien. Um die Lage zu entschärfen, werden jetzt in den Niehler Häfen bis auf weiteres kostenlose Liegeplätze zur Verfügung gestellt. Das Festmachverbot war von der zuständigen Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) veröffentlicht worden.
Im Rheinauhafen hatten zuvor anliegende Binnenschiffe zwei Festmachvorrichtungen aus der Kaimauer gerissen. Um die Sicherheit von Passanten und Schiffsbesatzungen nicht zu gefährden, wurde das Verbot ausgesprochen. Die WSV hat zudem das Anbringen von Verbotsschildern im Bereich des Rheinauhafens genehmigt. Dies wird in wenigen Tagen erfolgen.
Die HGK erarbeitet derzeit mit der WSV und der Stadt Lösungsmöglichkeiten für die Binnenschifffahrt. Um kurzfristig Abhilfe zu schaffen, werden von der HGK-Beteiligungsgesellschaft Rhein-Cargo, die die Häfen in Niehl betreibt, befristet kostenlose Liegeplätze zur Verfügung gestellt. „Wir sind uns der prekären Lage bewusst. Um den Besatzungen Ruhephasen und Landgänge zu ermöglichen, unterbreiten wir dieses Angebot“, erklärt Rhein-Cargo-Geschäftsführer Jan Eckel.
Etwa zehn Liegeplätze stehen in den Niehler Häfen zur Verfügung, vergleichbar mit den vorherigen Bedingungen im Rheinauhafen. Die Infrastruktur, um Landgänge zu ermöglichen, ist vorhanden. Es steht ein Autoabsetzplatz zur Verfügung, so dass die Innenstadt vom Hafen aus auch mit dem Auto erreicht werden kann. Das Hafentor 1 ist rund um die Uhr geöffnet.
Schiffe, die in den Häfen anlegen, um Ladung aufzunehmen oder zu löschen, sind nicht von den Hafengebühren befreit. Das Angebot richtet sich an Besatzungen, die Ruhezeiten benötigen oder Tätigkeiten wie Behördengänge oder Einkäufe erledigen wollen — ein primär geäußerter Wunsch der Binnenschiffer. „Der HGK ist bewusst, dass diese Maßnahme nur zu einer temporären Lösung des Problems beiträgt. Deshalb befindet sich das Unternehmen auch in Gesprächen mit der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung und der Stadt, um bessere Bedingungen für die Schifffahrt durch mehr Liegeplätze zu schaffen“, sagt Uwe Wedig, Vorsitzender des Vorstands der HGK.