Toter Vogel wurde in Overath gefunden Kreis: Usutu-Virus bei einer Amsel erstmals nachgewiesen
Rhein.-Berg. Kreis. · Erkrankte Tiere sterben nach wenigen Tagen. Die Verwaltung rechnet mit weiteren Fällen.
In der vergangenen Woche wurde im Rheinisch-Bergischen Kreis erstmals das Usutu-Virus bei einer tot aufgefundenen Amsel nachgewiesen. Das Tier wurde in einem Garten in Overath gefunden. Bei diesem Erreger handelt es sich um ein Virus, das durch auf Vögel spezialisierte Stechmücken übertragen wird. Insbesondere bei Amseln endet die Krankheit nach wenigen Tagen tödlich.
Betroffene Tiere wirken zunächst apathisch, ihnen fehlt der Fluchtreflex und sie haben bisweilen ein gerupft aussehendes Gefieder. Empfänglich für dieses Virus sind außerdem Eulen und Käuze, andere Wildvogelarten erkranken hingegen nicht. Es wird daher vermutet, dass einzelne Vogelarten hoch empfänglich für den Erreger sind, während andere Wildvogelarten nicht infiziert werden oder zumindest symptomlos bleiben.
Der Erreger stammt
ursprünglich aus Afrika
Der Erreger selbst stammt ursprünglich aus Afrika und wurde im Jahr 2011 zum ersten Mal in Deutschland nachgewiesen. 1996 war das Virus erstmalig in Europa in Italien festgestellt worden, in Deutschland kam es aufgrund des Virus in den Jahren 2016 und 2018 zu einem Amselsterben.
Die Usutu-Virus-Infektionen bei Vögeln könnten nicht behandelt werden, es gebe auch keine Möglichkeit, die Infektion zu verhindern. Auch in Zukunft ist laut Kreis mit weiteren Ausbrüchen zu rechnen. Ein Grund des diesjährigen Amselsterbens könne die lang anhaltende Wärmeperiode gewesen sein, die optimale Bedingungen für die Stechmücken biete.
Für Menschen und Haustiere sei die Krankheit nicht ansteckend. In seltenen Fällen sei bei gesunden Menschen nach dem Stich einer infizierten Mücke von milden grippeähnlichen Symptomen berichtet worden. Nur bei immungeschwächten Menschen könne es zu schwereren Verläufen kommen.
Die Infektionen erfolge immer über Stiche von Stechmücken, über den bloßen Kontakt mit verendeten oder auch erkrankten Amseln werde die Infektion nicht übertragen. Insofern bleibe vorbeugend nur die Möglichkeit eines ausreichenden Mückenschutzes.
Dennoch ist es laut Kreis ratsam, wie bei allen tot aufgefundenen oder erkrankten Wildvögeln diese grundsätzlich nicht mit der bloßen Hand anzufassen. Das gelte auch für Vögel, die möglicherweise am Usutu-Virus erkrankt oder verendet sind. Einzelne Tierkörper von Singvögeln könnten beispielsweise mit Hilfe von Handschuhen entweder im Garten vergraben oder über die Restmülltonne entsorgt werden.
Weitere Auskünfte erteilt das Veterinäramt unter Telefon 02202/713-2815. Red