Kreissynode vertagt die Entscheidung zum Internat
Der geplante Umzug der Verwaltung soll jetzt auf einer Sondersitzung im Januar beschlossen werden.
Burscheid. Alle Voraussetzungen sind geschaffen. „Die Stadt Burscheid hat uns sehr unterstützt“, lobt Gert-René Loerken, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Leverkusen. Auch das Kreisbauamt habe von Beginn an positive Signale gesendet. Der Bauantrag zum Umbau des ehemaligen Internats auf dem Schulberg ist genehmigt. Fehlt nur noch der Grundsatzbeschluss der Kreissynode. Doch die Synodalen vertagten die Entscheidung nach detailreicher Diskussion in der Nacht zum Samstag.
Jetzt soll eine Sondersitzung im Januar die Entscheidung bringen, ob der Kirchenkreis seine einzige Immobilie wirklich für eigene Zwecke saniert. 3,9 Millionen Euro sollen dafür in das seit 1994 nicht mehr genutzte Gebäude investiert werden.
Der Solinger Architekt Frieder Heinz stellte auf der Synode am Freitag die bisherigen Planungen vor. So soll im Erdgeschoss Platz für Mensa, Cafeteria und Veranstaltungen sein. Die erste Etage stünde als Bürofläche für Fremdvermietungen zur Verfügung. Im zweiten Obergeschoss würden Teile der Diakonie unterkommen, im dritten Obergeschoss Familienbildung und Schulreferat sowie im vierten Obergeschoss die Superintendentur. In der obersten Etage sind zwei Wohnungen vorgesehen.
Manche sträuben sich noch gegen die Vorstellung eines Verwaltungsumzugs von Leverkusen nach Burscheid. „Aber einen Beschluss, dass Leverkusen das Zentrum des Kirchenkreises sein soll, hat es nie gegeben“, sagt Loerken. Auch Burscheid, Leichlingen, Langenfeld und Monheim zählen dazu; nur 35 000 der insgesamt knapp 80 000 evangelischen Christen im Kirchenkreis leben in Leverkusen.
Außerdem soll der nur angemietete bisherige Standort in Wiesdorf nicht gänzlich aufgegeben werden. „Wir wollen in Leverkusen ein Haus der Beratung und Diakonie und in Burscheid ein Haus der Kirche mit Verwaltung“, sagt Loerken. Das leer stehende Internat kostet den Kirchenkreis jährlich rund 13 000 Euro — und ein Komplettabriss ist mit 500- bis 600 000 Euro kalkuliert.
Sollte der Grundsatzbeschluss für den Umzug im Januar fallen, wird dagegen nur ein Riegel des Gebäudes abgerissen, der Rest energetisch modernisiert. Eine Fotovoltaik-Anlage auf der Südseite und das Heizen mit Erdwärme sollen das einstige Internat zu einem energetischen Selbstversorger machen. Ende 2013 könnte die neue Zentrale des Kirchenkreises bezugsfertig sein.