Vier Stunden, zehn Sportanlagen, ganz viel Spaß

Zum vierten Mal konnten sich Teilnehmer bei der Nacht des Sports an den Angeboten der Vereine ausprobieren.

Foto: Doro Siewert

Burscheid. Carina wusste genau was sie in der Sporthalle des TBÖ im Weidenweg erwartet. Kickboxen stand auf dem Plan. „Wenn ich endlich alt genug bin, melde ich mich sofort im Verein an“, sagte die Elfjährige aufgeregt. Ab zwölf Jahren können junge Sportbegeisterte beim Kickboxen einsteigen — ein Sport, bei dem vor allem die Koordination trainiert, die Kondition verbessert und Selbstvertrauen aufgebaut wird.

Carinas Interesse liegt im Bereich Kampfsport - klar, denn: „wenn ich groß bin, will ich Polizistin werden.“ Seit einigen Monaten besucht sie auch die wöchentlichen Judo-Trainingsstunden. Also stand sie mit sechs anderen Kindern und den Kickbox-Handschuhen an den Fäusten vor Trainer Thomas Wolfert, der ihnen die Grundtechniken und auch erste Box-Kombinationen zeigte: „links, rechts, links.“

Die ganze Palette ihres Angebots vorstellen — das nahmen sich die Vereine der Stadt vor. Bei der mittlerweile vierten Nacht des Sports am Samstag konnten sich die Besucher von 18 bis 22 Uhr ein umfangreiches Bild von den vielfältigen Vereinsangeboten machen. Jeder, der eine der Sportstätten in Burscheid und Hilgen betrat, konnte bei den jeweiligen Übungen sofort einsteigen. Ganz nach dem Motto: „Kommen, schauen, mitmachen“. Wem die Schnupperstunden gefallen haben, kann beim regulären Training im Verein vorbeischauen.

Bürgermeister Stefan Caplan

Auch Angelika (12) und Franziska (16) waren am Abend gekommen, um vor allem das Trampolinspringen auszuprobieren. „Wir überlegen schon lange, ob wir uns im Verein anmelden“, sagten die Freundinnen, die bereits die Schläger in der Hand hatten und auch das Tischtennis für sich entdeckten.

Auf insgesamt zehn Sportanlagen konnten junge Bewegungsfreudige beispielsweise den Schläger beim Badminton schwingen, beim Turnen die Geräte unsicher machen oder sich beim Bogenschießen oder am Lasergewehr der Schützenvereine ausprobieren. Auch von den klassischen Mannschaftssportarten Handball und Fußball konnten Interessierte einen Eindruck gewinnen. „Kinder und Jugendliche sollen sich ausprobieren und sportlich orientieren. Wir wollen junge Menschen für den Sport im Verein begeistern“, sagte Bodo Jako, Vorsitzender des Stadtsportverbands.

In Zeiten in denen Sportvereine häufig über Mitgliederschwund klagen, setzt Burscheid ein Ausrufezeichen. Insgesamt sind rund 4400 Mitglieder in den Burscheider Sportvereinen aktiv. Seit vielen Jahren bleiben die Mitgliederzahlen der Vereine konstant. Ein beachtliches Ergebnis, wie auch Bürgermeister Stefan Caplan findet: „In der Klein-stadt hält man eben zusammen, auch die Vereine untereinander.“ Konkurrenz zwischen den Vereinen gebe es nur auf dem Spielfeld.