Massive Kritik am National Express
FDP-Ratsherr Friedrich Busch klagt über mangelnde Kapazitäten bei den Fahrzeugen und fordert eine schnelle Lösungen der Misere.
Leverkusen. Massive Kritik übt der Leverkusener Ratsherr der FDP, Friedrich Busch, am Bahnunternehmen Nationalexpress, das den RB 48 zwischen Bonn Mehlem und Wuppertal sowie den RE 7 zwischen Rheine und Krefeld betreibt. Beide Linien fahren über Köln und Leverkusen-Opladen. Dabei spricht der Politiker von „dramatischen Minderkapazitäten auf der Bahnstrecke der Regionalbahn“ und wendet sich schriftlich mit einem „Hilferuf“ an den Nahverkehr Rheinland als Aufgabenträger von National Express.
„Meiner Meinung nach reicht es nicht mehr aus, von Seiten des NVR immer wieder auf Strafzahlungen hinzuweisen, die National Express erbringen muss, wenn Minderkapazitäten erbracht werden. Es wird mit der Gesundheit der Berufspendler „grob fahrlässig“ umgegangen, wenn nicht endlich angemessene Maßnahmen ergriffen werden, um das morgendliche Chaos zu vermeiden, wenn ausgerechnet im Berufsverkehr signifikante Minderkapazitäten vorhanden sind“, schreibt Busch in einer Pressemitteilung.
„Wiederholt sind wir in den letzten Tagen von Opladener Berufspendlern angesprochen worden, aktiv gegen die Minderkapazitäten im Bahnverkehr von National Express vorzugehen. In erster Linie geht es um die Regionalbahn 48, die im Berufsverkehr seit einiger Zeit Minderkapazitäten vorhält, was zu massiven Platzproblemen in den Zügen führt. Am Montag (18. Juni) sind zwei Gäste in der RB 48 kollabiert. Um solche Vorfälle zu vermeiden bzw. um sogar mögliche Todesfälle vorzubeugen, treten wir als Leverkusener FDP-Ratsgruppe mit folgender Forderung an Sie heran:
Der Nahverkehr Rheinland als Aufgabenträger für National Express ergreift heute noch Maßnahmen, um zu gewährleisten, dass ab dem 22. Juni im morgendlichen und abendlichen Berufsverkehr ausreichend Platzkapazitäten vorhanden sind“, heißt es in dem Schreiben von Busch an den NVR.
Vorgeschlagen werden in dem Schreiben die folgenden Maßnahmen: „Unmittelbare Bereitstellung von zusätzlichen Fahrzeugkapazitäten, die über Anmietung vorgehalten werden müssen. Der Nahverkehr Rheinland richtet heute noch zusammen mit National Express einen Krisenstab ein.“
Laut National Express gibt es seit etwa vier Wochen Probleme mit einem defekten Teil an den Fahrzeugen, dem sogenannten Stromrichtermodul. Ist dieses kaputt, fällt einer von mehreren Antrieben der Bahn aus. Kommt es zu weiteren Defekten, ist das Fahrzeug nicht mehr fahrbereit. „Das Problem ist, dass wir zwar die entsprechenden Werkstattkapazitäten bei der DB Regio haben. Allerdings fehlen die Ersatzteile. Wir haben alles versucht und sogar Ersatzteile per Flugkurier aus Skandinavien besorgt“, sagt ein Sprecher von National Express.
Vor drei bis vier Wochen seien so insgesamt 14 Fahrzeuge ausgefallen, Ausfälle gab es auch Anfang dieser Woche. „Es gibt dann die Möglichkeit, komplette Fahrten ausfallen zu lassen oder auf Kurzzüge zu setzen. Mietfahrzeuge sind unter anderem auch wegen der geringen Verfügbarkeit leider keine Alternative.“
Man hoffe, dass sich bis zum kommenden Montag die Situation wieder entspanne und deutliche weniger Kurzzüge zum Einsatz kommen. „Wir wollen, dass unsere Fahrgäste zufrieden sind, aber kurzfristig sind uns da die Hände gebunden. Wir versuchen über die entsprechenden Portale, online die Fahrgäste immer schnellstmöglich über eingesetzte Kurzzüge zu informieren, wenn sich diese nicht vermeiden lassen.