Rhein.-Berg. Kreis Mehr Kapazitäten auch bei Sturmeinsätzen im Kreis
Rhein.-Berg. Kreis. · Für insgesamt 5,3 Millionen Euro ist jetzt die Interimsleitstelle in Bergisch Gladbach fertiggestellt worden.
In etwas mehr als sechs Monaten ist die Interimsleitstelle für den Brandschutz, die Hilfeleistung, den Katastrophenschutz und den Rettungsdienst am Kreishaus in Bergisch Gladbach entstanden. Derzeit läuft der Probebetrieb und die Anlage wird auf Herz und Nieren geprüft, Anfang Juli beginnt dann der Echtbetrieb.
„Die Anforderungen an eine moderne Leitstelle sind hiermit gut abgedeckt“, erklärt Kreisbrandmeister Wolfgang Weiden, zudem sei die neue Heimat eine gute Lösung für die Mitarbeiter.
Hintergrund: Der bisherige Standort der Leitstelle in der Feuerwache Nord an der Paffrather Straße sei sehr beengt und nicht mehr zeitgemäß. In einem Gutachten hat der Rheinisch-Bergische Kreis den notwendigen Raumbedarf ermitteln lassen. Die Interimsleitstelle verfügt über eine Nutzfläche von gut 650 m², insgesamt ist das Gebäude knapp 800 m² groß. Neben dem eigentlichen Leitstellenbetriebsraum, der das Herz ist, gibt es unter anderen Serverräume, die die komplexe Technik beheimaten, und für die Mitarbeiter Ruheräume, Aufenthaltsräume, eine Küche sowie Büros.
Das Gebäude der Interimsleitstelle entstand im Holzrahmenbau. Dabei wurden viele Teile vorgefertigt, die dann nach Heidkamp geliefert und aufgebaut wurden. Danach legten die Elektriker Stromleitungen und Anschlüsse und die Installateure kümmerten sich um die Sanitäranlagen. Zum Schluss kam mit der Leitstellentechnik das Herzstück ins Gebäude.
„Die Interimsleitstelle verfügt über moderne Technik, die die Einsatzbearbeitung erleichtert“, sagt Axel Staehler, Leiter der Leitstelle des Rheinisch-Bergischen Kreises. Mit der neuen Technik und Ausstattung der Interimsleitstelle stelle sich der Rheinisch-Bergische Kreis nicht zuletzt auch auf die gestiegene Anzahl der Notrufe in den vergangenen Jahren ein. 2015 bearbeiteten die Mitarbeiter knapp 40 000 Einsätze, im vergangenen Jahr waren es fast 50 000. Die Interimsleitstelle verfügt über sieben Einsatzleitplätze statt zuvor vier, um flexibler reagieren zu können, wenn viele Notrufe zur selben Zeit eingehen. Zusätzlich können vier weitere Plätze aktiviert werden, falls eine Flächenlage im Kreis auftreten sollte – beispielsweise durch Starkregen oder Sturm in Rhein-Berg.
Den Standort hat der Kreis ausgewählt. Es seien zahlreiche Orte geprüft und zudem recherchiert worden, ob eine Anmietung oder der Kauf einer Immobilie an einem anderen Ort, die günstigere und qualitativ mindestens ebenbürtige Variante wäre. Am Ende hätten alle Parameter für den Übergangsstandort am Kreishaus gesprochen. Für die Modulbauweise habe sich der Kreis entschieden, da diese flexibler sei gegenüber Standardcontainern.
Die Gesamtkosten für das Gebäude betragen 3,2 Millionen Euro, für die neue Leitstellentechnik fällt ein Betrag von 2,1 Millionen Euro an.