Musikschule Musikschule will Hausmusik beleben

Burscheid. · Zu einem Festival sollen Burscheider Familien auf die Bühne geholt werden. Auch die Ensemblearbeit soll intensiviert werden.

An die gute alte Hausmusik will die Musikschule anknüpfen und ein Festival veranstalten.

Foto: WZ/Wöstmann

Die Burscheider Musikschule will die Ensemble-Arbeit intensivieren und auch mit außergewöhnlichen Ideen auf sich aufmerksam machen. „Wir möchten die Familien aus dem Wohnzimmer holen“, erläutert Leiter Thomas Kinzel eine seiner  Vorstellungen für ein „Festival der Hausmusik“. Das soll zwar erst in der zweiten Hälfte des kommenden Jahres stattfinden, aber schon jetzt könnten sich Familien Gedanken für einen Auftritt auf der Bühne im Haus der Kunst machen und an ihrer Bewerbung und einem späteren Auftritt arbeiten. Die eigentliche Ausschreibung soll aber erst nach den Osterferien beginnen.

Wer musikalischen Nachhol- oder Unterstützungsbedarf hat, kann sich laut Kinzel auch um Dozenten der Musikschule bemühen. „Das Coachen ist natürlich kostenpflichtig“, sagt er. Michael Baggeler, Vorsitzender des Vereinsvorstands sieht in dieser Idee ein gelungenes Zusammenspiel von neuen Impulsen und städtischer Geschichte. „Das hat in Burscheid gute Tradition. Wir haben ja richtige Musikerfamilien hier gehabt.“

Fast ein Jahr nach der ernüchternden Bilanz mit einem Tiefstand bei den Zahlen von 481 Schülern suchen die Verantwortlichen nach neuen Wegen, die Attraktivität der Musikschule in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Die Idee eines „Festivals der Hausmusik“ ist da nur eine. Kinzel will auch die Ensemblearbeit intensivieren und das auch in der Öffentlichkeit zeigen. „Das kostet natürlich Geld, aber das müssen wir investieren.“ Auf einem guten Weg sei beispielsweise das Jugendblasorchester, das seit etwa einem Jahr am Start sei. „Wir haben eine spielfähige Truppe.“  Als Erfolg habe sich mittlerweile auch der Pop-Chor „sing4joy“ mit der Gesangspädagogin Sibylle Hummel herauskristallisiert. 19 Teilnehmer sind dabei. Hinzu komme das Saxophon-Quartett, die Percussion-Schüler, die am vergangenen Wochenende beim Erzählkonzert einen gelungenen Auftritt hatten, und andere. Neun Bands und Ensembles sind unter dem Dach der Musikschule tätig. „Wir sparen nicht an der Ensemblearbeit“, erläutert auch Baggeler. Das gemeinsame Musizieren stehe ganz oben. Aber man sei nicht nur in der Breite präsent, ergänzt Kinzel, sondern auch in der Spitze. Sieben Teilnehmer für den Wettbewerb „Jugend musiziert“ stehen in den Startlöchern. „Die wollen gut vorbereitet werden“, sagt der Leiter. Auch das koste Geld.

Trend nach oben: 500 Schüler sind aktuell angemeldet

Immerhin: 500 Schüler zählt die Musikschule aktuell wieder. Und Kooperationen im Elementarbereich mit Kindergärten wie der Kita Kunterbunt könnten auch in Zukunft dafür sorgen, dass die Zahlen nach oben gehen. Michael Baggeler hat zudem das Haus der Kunst im Visier. „Das ist natürlich in die Jahre gekommen.“ Mit der Verwirklichung einer neuen Stätte im Zusammenhang mit dem IEHK-Konzept dürfe womöglich aber von einer modernen Zukunft geträumt werden. Mit der Umsetzung der Beschlüsse im kommenden Jahr könne ein neues Dach über dem Kopf im Jahr 2020 oder 21 Realität werden. Aktuell wartet man bei der Musikschule aber erst mal auf den Zuschuss des Landes in Höhe von etwa 7000 Euro, der wegen einer Panne noch nicht gezahlt worden sei.