Neue Kritik an Heykants
Unternehmer Hövekamp wirft dem Vorsitzenden in einem offenen Brief Undankbarkeit vor.
Burscheid. Ein Brief des Bauunternehmers Ralph Hövekamp sorgt bei der Tafel für neuen Ärger. Hövekamp, der kostenlos am neuen Standort der Tafel an der Montanusstraße die Ausschachtungs- und Grabungsarbeiten für die Versorgungsleitungen übernommen hatte, wirft dem Vorsitzenden Martin Heykants unangenehmes und unprofessionelles Verhalten vor. Bis heute sei auch "kein einziges Wort des Dankes erfolgt". Zudem stehe die versprochene Spendenquittung noch aus.
Hövekamp schließt seinen Brief mit dem Hinweis, "dass mich das Verhalten und die Abwicklung sehr enttäuscht hat und für mich eine Hilfe auf unentgeltlicher Basis nicht mehr in Frage kommt".
"Die Tafel ist okay, sonst hätte ich das auch nicht gemacht", ergänzte der Unternehmer am Montag gegenüber dem BV. "Herr Heykants ist sicher ein sozial engagierter Mann, aber sein großkotziges Auftreten muss ich mir bei kostenloser Arbeit nicht gefallen lassen." So sei es in der Bauphase von November bis Juni nicht nur wegen des schlechten Wetters, sondern auch wegen nicht eingehaltener Absprachen über notwendige Materiallieferungen zu Verzögerungen gekommen.
Endgültig eskalierte die Situation zwischen Hövekamp und Heykants offenbar Ende Mai, als das Dach für die Container geliefert wurde. "Da standen wir mit drei Mann, um ein Loch für Versorgungsleitungen wieder zu verschließen, und der Lkw-Kran für das Dach war im Weg." Heykants habe "selbstherrlich" reagiert, der Streit um den nicht versetzten Lkw eskalierte "und ich muss mich dann schreiend und streitend mit den Leuten auseinandersetzen."
"Herr Hövekamp spricht mir aus dem Herzen", reagierte mit Renate Lunow ausgerechnet die 2. Vorsitzende der Tafel verständnisvoll auf das Schreiben. Weiter wollte sie sich aber nicht zur Situation im Verein äußern. Am Donnerstagabend steht die nächste Vorstandssitung an.
Heykants selbst hingegen kannte am Montagnachmittag nach eigenen Angaben das an die "Burscheider Tafel, Montanusstraße 17" adressierte Schreiben vom 1. Juli noch gar nicht. Auf die darin erhobenen Vorwürfe angesprochen, sagte er: "Dass es kein Wort des Dankes gegeben hat, ist nicht richtig." Der Tafel sei bewusst, dass Hövekamps Aufwendungen vielfach höher gewesen seien als abgesprochen. Dafür sei ihm auf der Baustelle auch mehrfach gedankt worden.
Das Thema Spendenquittung sei ihm nicht bekannt. "Mag sein, dass ihm das jemand anderes aus dem Vorstand versprochen hat." Er kenne auch noch keine Rechnung über die Höhe der Aufwendungen Hövekamps. "Dann stellen wir ihm die Quittung gerne aus."
Hövekamp dagegen hatte geschrieben: "Die Höhe der Quittung ist durch Sie zu beurteilen, der Umfang und die Ausmaße unserer Tätigkeit sollte Ihnen bestens bekannt sein."