Flughafen Neue Verbindung zum Flughafen

Köln · Stadt und Rheinisch-Bergischer Kreis wollen Buslinie 423 bis zum Flughafen verlängern.

Durch die Verlängerung der Buslinie 423 wären Bergisch Gladbach und Rösrath ohne Umstieg an den Flughafen angebunden.

Foto: dpa/Oliver Berg

. Die Stadt und der Rheinisch-Bergische Kreis planen die Verlängerung der Buslinie 423 von der jetzigen Endhaltestelle „Königsforst“ bis zum Flughafen Köln/Bonn. Hintergrund für die Planung ist, dass die Regionalverkehr Köln GmbH (RVK) ab Anfang 2020 fünf neue Brennstoffzellen-Hybridbusse auf Strecken von und nach Bergisch Gladbach einsetzen wird. Da diese Busse am Flughafen Köln/Bonn betankt und in der Nähe stationiert werden, bietet sich an, die Linie 423, die zwischen Bergisch Gladbach-Bensberg über Rösrath nach Rath/Heumar verkehrt, zum Fahrplanwechsel im Dezember zum Flughafen zu verlängern. Dann kann auch diese Linie überwiegend mit Brennstoffzellen-Hybridbussen betrieben werden. Eine entsprechende Beschlussvorlage hat die Verwaltung jetzt den politischen Gremien vorgelegt.

Rat befasst sich mit
dem Thema am 26. September

Wegen der einzuhaltenden Fristen vor einer Betriebsaufnahme kann die Verlängerung der Buslinie nur dann zum kommenden Fahrplanwechsel im Dezember vorgenommen werden, wenn die von der Verwaltung vorgeschlagene Beratungsfolge eingehalten wird und der Rat die Umsetzung am 26. September beschließt. Erstmals befasst sich der Verkehrsausschuss in seiner Sitzung am 10. September mit der Verwaltungsvorlage. 

Oberbürgermeisterin Henriette Reker: „Nur, wenn der öffentliche Nahverkehr von den Menschen als eine echte Alternative zum Auto wahrgenommen wird, kann er seine Position als umweltverträglicher und leistungsfähiger Verkehrsträger für die Zukunft sichern. Dafür setzen wir auf einen kontinuierlichen Netzausbau und auf saubere Antriebstechnologien. Mit der Verlängerung der Buslinie 423 bis zum Flughafen und dem Betrieb durch Brennstoffzellen-Hybridbusse schaffen wir ein attraktives, umweltfreundliches Angebot für Köln und den Rheinisch-Bergischen Kreis. Davon profitieren vor allem Reisende und Beschäftigte der im Umfeld des Flughafens angesiedelten Unternehmen.“ 

Die Städte Bergisch Gladbach und Rösrath wären durch die Verlängerung der Buslinie erstmalig umsteigefrei an den Flughafen angebunden. Für Fahrgäste aus Overath und Kürten ist ein einmaliger Umstieg in Bensberg erforderlich. Auch für die Kölner Bürger aus den östlichen Stadtteilen entlang der Stadtbahnlinie 9 verbessert sich die Anbindung an den Flughafen. Bisher erfolgte diese aus den östlichen Stadtteilen über den Bahnhof Köln-Messe/Deutz mit Umstieg auf die S-Bahn oder den Regionalverkehr. Durch die neue Linie verkürzt sich beispielsweise die Fahrzeit von der Haltestelle „Königsforst“ zum Flughafen von derzeit 42 auf künftig 13 Minuten. 

„In Köln werden von den Verkehrsunternehmen KVB und RVK unterschiedliche Strategien verfolgt: Während die KVB nach den positiven Erfahrungen mit dem Einsatz der Elektrobuslinie 133 ihr Busnetz bis 2030 komplett auf batteriebetriebene E-Busse umstellen, wird die RVK, die vor allem im Kölner Umland Buslinien betreibt, ihre Brennstoffzellenbusflotte ausbauen. Beide Aktivitäten zusammen betrachtet ergeben eine sehr gute Ausgangsposition, um den Raum Köln als Musterregion für alternative Busantriebe zu etablieren“, sagt Andrea Blome, Beigeordnete der Stadt für Mobilität und Verkehrsinfrastruktur.

Das Betriebskonzept sieht vor, dass die Buslinie 423 künftig zwischen Bensberg und dem Flughafen montags bis freitags zwischen 6 und 23 Uhr im 30-Minuten-Takt, samstags zwischen 6.30 und 23 Uhr im 60-Minuten-Takt sowie sonntags und feiertags zwischen 8 und 21 Uhr im 60-Minuten-Takt verkehrt. Jeder zweite Bus fährt ab Bensberg weiter als Linie 400 zur S-Bahn-Haltestelle nach Bergisch Gladbach. Die Kosten für die Verlängerung der Buslinie 423 belaufen sich auf etwa 440.000 Euro pro Jahr inklusive der wasserstoffbedingten Mehrkosten. Diese werden auf Basis der geltenden Abmachungen von der RVK mit der KVB abgerechnet. 

Mit Wasserstoff betriebene Brennstoffzellen-Busse bieten ideale Grundlagen für den Regionalverkehr, da sie gerade für den Einsatz auf weiteren Distanzen bis zu 350 Kilometern geeignet sind und über schnelle Betankungszeiten von unter zehn Minuten verfügen. Brennstoffzellen-Busse fahren dabei rein elektrisch: In der Brennstoffzelle reagieren Wasserstoff und Sauerstoff unter der Abgabe von elektrischer Energie zu Wasser. Der so generierte Strom kann in einer Hochvolt-Batterie gespeichert werden oder direkt die Elektromotoren antreiben. Die einzige „Emission“ dieser Fahrzeuge ist reines Wasser beziehungsweise Wasserdampf. Zudem sind die Busse nahezu geräuschlos.