Neues Lebenszeichen vom Gewerbegebiet Straßerhof
Die Firma Dohrmann hat mit Erdarbeiten begonnen und hofft, bald auch die Flächen vermarkten zu können.
Burscheid. Wahrscheinlich war es kein Zufall. In der schriftlichen Fassung seiner Haushaltsrede hatte Bürgermeister Stefan Caplan vor einer Woche einen Passus vorgesehen, der die tatsächliche Nutzung ausgewiesener Gewerbegebiete einfordert und darauf verweist, dass die Flächen mitunter privatrechtlich nicht verfügbar sind — ein deutlicher Fingerzeig in Richtung Straßerhof. Doch in seiner Rede verzichtete er auf die Stelle. Möglicher Grund: In die Entwicklung des Gewerbegebiets ist nun offenbar doch Bewegung gekommen.
Derzeit sind auf dem Gelände zwischen B 51 und dem Avea-Biomassezentrum in Heiligeneiche umfangreiche Erdbewegungen zu beobachten. Wolf Dietrich Spelsberg, Geschäftsführer der Remscheider Baufirma Dohrmann, bestätigt „vorbereitende Arbeiten“. Dohrmann ist schon seit 2008 im Besitz des überwiegenden Teils des gut 100.000 Quadratmeter großen Geländes.
Damals sollte alles sehr schnell gehen, weil die Remscheider Sportfirma Hudora in Aussicht gestellt hatte, nach Burscheid umzuziehen. Doch im April 2009 folgte deren Rückzieher. Seitdem herrschte an der Stelle Funkstille — vor allem auch, weil ein Privateigentümer ein entscheidendes Grundstück für die Erschließung nicht verkaufen wollte.
Laut Spelsberg sei man in der Frage zwar immer noch nicht „ganz so weit“. Er sei aber „hoffnungsfroh, dass es noch in diesem Jahr zu einem Abschluss kommt.“ Dann stünden der Stadt mit einem Schlag wieder dringend benötigte Gewerbeflächen in größerem Umfang zur Verfügung. Das Gebiet in Straßerhof ist mit elf Hektar fast dreimal so groß wie das inzwischen praktisch komplett ausgelastete Gewerbegebiet Linde/Irlen.
Laut Spelsberg soll die Vermarktung beginnen, sobald die letzten Grundstücksfragen geklärt sind und der Erschließungsvertrag mit der Stadt unterzeichnet ist. Nach seiner Einschätzung werde es maximal ein Jahr dauern, bis das Gelände so hergerichtet und erschlossen ist, dass die Grundstücksparzellen bebaut werden können. Ab 2016 könnten sich so die ersten Firmen in Straßerhof ansiedeln.
Im Rathaus würde das große Freude auslösen. Schon lange will man sich von den unwägbaren Gewerbesteuerzahlungen der internationalen Großbetriebe vor Ort unabhängiger machen und durch verstärkt angesiedelte mittelständische Firmen kalkulierbarere Einnahmen sichern. Aber bisher gab es kaum noch Flächen. Und die Zustimmung des Landes zu neuen Ausweisungen zu bekommen, sei derzeit kaum möglich, heißt es.