Osterfeuer: Altes Symbol mit Geselligkeitswert
Auch viele Privatleute in Burscheid pflegen noch heute den Brauch.
<strong>Burscheid. Bei den alten Germanen sollten die Flammen noch die winterlichen Geister und Dämonen vertreiben. In der Christenheit wird damit aber längst der Sieg Jesu über den Tod gefeiert: Das Osterfeuer ist zum Symbol der Auferstehung geworden. Ein Symbol, das auch heute noch in Burscheid gepflegt wird: 17 Osterfeuer wurden in diesem Jahr bei der Stadtverwaltung angemeldet, darunter die überwiegende Zahl auf private Initiative.
Aufbruch in den Frühling mit Familie und Nachbarn
Martin Koch hat vor zwölf Jahren damit begonnen, gemeinsam mit Familie und Nachbarn den "Aufbruch in den Frühling" zu feiern. Damals gab es das große Osterfeuer der Evangelischen Gemeinde in Hilgen noch nicht, in der er inzwischen als Presbyter tätig ist. Die dortige Rückbesinnung auf das alte Symbol hat er vor drei Jahren selbst mit angeregt. Um 21Uhr beginnt am Samstagabend in der Hilgener Kirche die von Taizé-Gesängen geprägte Osternachtsfeier mit Pfarrerin Annerose Frickenschmidt. Anschließend zieht man zum Feuer auf der Kirchenwiese.Am Montag folgt für Martin Koch dann die private Fortsetzung an der Bismarckstraße im Kreise von etwa 20 Teilnehmern. Aus der Nachbarschaft werden nicht nur Würstchen und Getränke beigesteuert, sondern auch das Holz aus den Gärten, das in den vergangenen Tagen für das Feuer gesammelt wurde.
Aus einem ganz anderen Anlass hat Peter Roth vor Jahren damit begonnen, ein Feuer auf seinem Grundstück zu entzünden. Etwa 300 Obstbäume und Sträucher wollen zum Start in das Frühjahr beschnitten werden. Und aus der Notwendigkeit, den Holzschnitt zu beseitigen, ist über die Jahre ein familiäres Fest geworden, bei dem auch gegessen und getrunken wird.
Doch damit ist im kommenden Jahr Schluss. "Das ist einfach nicht mehr zeitgemäß", glaubt Peter Roth und meint damit natürlich nicht die familiäre Geselligkeit, sondern einen anderen Umgang mit dem Schnitt. "Im kommenden Jahr wird das Holz gehäckselt."