Plötzlich doch zur Wiederwahl bereit

Vorsitzender Bodo Jakob wird entgegen seiner erklärten Absicht im Amt bestätigt.

Burscheid. Überraschungen soll es ja immer wieder geben, so auch am Mittwochabend beim Stadtsportverband (SSV). Dessen Mitglieder waren bei der Jahreshauptversammlung eigentlich zusammengekommen, um einen neuen Ersten Vorsitzenden zu wählen. Amtsinhaber Bodo Jakob wollte mit Rücksicht auf seine Bürgermeisterkandidatur nicht mehr antreten. Am Ende wurde er aber einstimmig wiedergewählt.

Die Begründung für den Sinneswandel: Einerseits sahen die Vertreter der Sportvereine Jakobs Bedenken als unbegründet an, andererseits war man bei der Suche nach einem Nachfolge nicht fündig geworden. "So lange die Wahl noch nicht stattgefunden hat, sehe ich keine Konflikte", meinte der Zweite Vorsitzende Hans Fischer. Auch Horst Buttkus, Vorsitzender der Turngemeinde Hilgen, plädierte für eine Wiederwahl: "Bodo Jakob macht den Job sehr gut, warum sollten wir ihn denn austauschen? Jeder Tag, an dem er weitermacht, ist gut für den Stadtsportverband." Ulrich Heimann, Vorsitzender des Kreissportbundes, warf jedwede Unsicherheiten über Bord: "Es gibt in den anderen Verbänden des Kreises viele Vorstandsvertreter, die auch ein politisches Mandat innehaben."

Jakob begründete noch einmal seine Bedenken, ließ sich jedoch von den SSV-Mitgliedern umstimmen: "Wenn der Sport selbst sagt, er sehe es anders, dann würde ich die Wahl auch annehmen."

Diese Haltung beeindruckte auch die Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Sport, Silke Riemscheid. "Es ehrt Sie, dass Sie dieses Angebot gemacht haben, nicht weiterzumachen." Sollte Bodo Jakob die Kommunalwahl für sich entscheiden, will er den Posten als SSV-Vorsitzender allerdings abgeben. Dann könnte der Verband kommissarisch geleitet werden oder es würde im Herbst zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung mit Neuwahlen kommen.

Beim Thema Sportstättenförderung durch das Konjunkturpaket II trat Ulrich Heimann auf die Euphoriebremse. Bislang stehe noch nicht fest, welche Infrastrukturprojekte überhaupt förderfähig seien. Der SSV hat derweil eine Vorschlagsliste erstellt. Gewünscht sind Sanierungsarbeiten in der Karl-Zimmer-Halle und der Max-Siebold-Halle, die Umnutzung alter Klassenräume der Montanusschule für das BTG-Judoangebot im Rahmen der Ganztagsschule, ein Kunstrasenplatz sowie die Erneuerung der Glasbausteine an der Pulvermacherhalle.

Der Stadtlauf erfreut sich weiterhin großer Beliebtheit und soll in diesem Jahr am Tag der Bundestagswahl (27. September) stattfinden. Jakob hofft auf einen schnellen Bau des Radweges auf der Trasse, um den Zehn-Kilometer-Lauf künftig dort durchzuführen. "Wir könnten, was die Teilnehmerzahl betrifft, in der Region zur Spitzengruppe aufsteigen."