Polizei Köln warnt vor falschen Beamten

Betrüger rufen Senioren in Leverkusen und Köln an und geben sich als Polizisten aus.

Foto: Stratenschulte/dpa

Leverkusen/Köln. Nach einer Vielzahl von Anrufen durch falsche Polizeibeamte warnt die Polizei Köln eindringlich vor Trickbetrügern. Seit Donnerstagnachmittag haben Unbekannte abermals gezielt Senioren in Köln und Leverkusen per Telefon kontaktiert und sich als Polizisten ausgegeben. Fast 40 Anrufe wurden der Polizei Köln bis in die späten Abendstunden gemeldet.

Auch in diesen Fällen war die Vorgehensweise der Täter unterschiedlich: Dabei bitten die Anrufer, bei der Festnahme von Straftätern mitzuwirken oder geben vor, bei festgenommenen Einbrechern Hinweise auf die Angerufenen gefunden zu haben. In Einzelfällen kann auch das angebliche Vorliegen eines Haftbefehls in der Türkei und dessen Abwendung durch Überweisung eines Geldbetrags als Grund vorgeschoben werden.

Ziel der Betrüger ist es nach Angaben der Polizei, durch Geldübergabe oder Geldüberweisungen an hohe Geldbeträge oder Wertgegenstände ihrer Opfer zu gelangen. Im Verlauf des Telefonats fragen die falschen Polizisten nach Aufbewahrungsorten von Wertgegenständen in den Wohnungen der Angerufenen und bieten Hilfe an, um diese Wertsachen gegen Diebstahl zu schützen. Dies kann im Einzelfall bis zur Übergabe der Wertgegenstände an später erscheinende angebliche Kriminalbeamte gehen.

Eine spezielle Computersoftware ermöglicht den Betrügern, während des Anrufs eine falsche Telefonnummer zu übertragen. So wurde im Telefondisplay der Angerufenen teilweise die Ziffernfolge „110“ (Polizeinotruf), „229-0“ (Vermittlung der Polizei Köln) oder „0611“ (Vorwahl der Stadt Wiesbaden, Sitz des Bundeskriminalamts) angezeigt. Die Rufnummern der Senioren haben die Täter zumeist aus dem Telefonbuch.

Damit falsche Polizisten keine Chance haben, stellt die Polizei Köln klar: Wachsamkeit sei auch am Telefon besonders wichtig. Die Polizei fragt am Telefon nicht nach Wertgegenständen in der Wohnung und bietet auch niemals deren Abholung und Aufbewahrung an. In dringenden Fällen sucht die Polizei Köln immer den direkten und persönlichen Kontakt mit den Betroffenen. Auch in diesen Fällen sollten sich die Opfer immer vergewissern, dass es sich um einen echten Polizisten handelt. Sollte der vorgezeigte Dienstausweis die Zweifel an der Echtheit des Beamten nicht ausräumen, hilft ein Anruf bei der Polizei.

Bei Verdacht auf einen Trickbetrüger sollten Opfer immer über den Ziffernblock des Telefons den Polizeinotruf „110“ wählen und nicht die Wahlwiederholungstaste nutzen. Bei Anrufen der Polizei erscheint die Rufnummer 02 21/110 nie im Display.

Das Kriminalkommissariat Kriminalprävention/Opferschutz der Polizei Köln gibt unter Telefon 02 21/2 29-22 99 spezielle Verhaltenstipps für Senioren.