Schaf vom Auto mitgeschleift - Schafhalter vom Kreis angezeigt

Schaf wurde 600 Meter mitgeschleift.

Burscheid. Dass am Freitag in Oberlandscheid ein Schaf nach Polizeiangaben 600 Meter hinter dem Auto eines Schafhalters hergeschleift wurde, hat für den 80-jährigen Burscheider ein doppeltes Nachspiel. Zum einen muss er sich dafür verantworten, dass er keinen Führerschein besitzt. Zum anderen hat der Kreis Anzeige wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz gestellt.

Der Schafhalter hatte das Tier von einem 50-Jährigen gekauft. Beim Transport öffnete sich vermutlich die seitliche Schiebetür seines Vans. Das Schaf, das laut Polizei mit einem Strick an der Kopfstütze des Beifahrersitzes befestigt war, stürzte heraus und wurde mitgeschleift.

Die beiden Insassen wollen weder von diesem Sturz noch von zwei Zeugen etwas bemerkt haben, die vom Straßenrand auf das leidende Tier aufmerksam machten. Diese Zeugen waren es dann auch, die anschließend die Polizei verständigten. Als die Beamten eintrafen, hatte der Schafhalter mit seinem Wagen schon den Hof erreicht.

Das Schaf wurde noch am Freitag vom Tierarzt untersucht. Es überstand den Unfall offenbar ohne allzu schwerwiegende Verletzungen, wurde aber an seinen Vorder- und Hinterbeinen verletzt.

Noch am Freitagnachmittag und dann noch einmal Montagmorgen erhielt der Schafhalter dazu Besuch vom Kreisveterinäramt. Nach Aussage von Kreispressesprecher Alexander Schiele bestehe für die Schafe keine unmittelbare Gefahr. „Wir werden aber prüfen, ob die Schafhaltung dort langfristig weitergehen kann.“ Das hänge unter anderem auch davon ab, wie die Staatsanwaltschaft auf die Anzeige reagiere.