Schaltstelle bringt Helfer und Ehrenamt zusammen
Das neue Angebot im Rahmen der Zukunftsinitiative ist schon für einen Preis vorgeschlagen worden.
Burscheid. Zehn Burscheider engagieren sich in der Stadt für die Vermittlung von Ehrenämtern und sehen sich dabei angesichts der örtlichen Bedingungen einer besonders schwierigen Aufgabe gegenüber: „Während es in vielen anderen Städten an Engagement fehlt, setzen sich die Bürger hier schon sehr stark ein. Es ist schwer, das noch zu steigern“, sagt Silke Riemscheid.
Riemscheid hatte vor etwa anderthalb Jahren die Idee zu dem Treffpunkt Ehrenamt. Nach einem Jahr Vorbereitung konnten die zehn Teammitglieder im Mai ihre Beratungsstelle im Rathaus eröffnen. „Die Resonanz ist verhalten“, sagt Riemscheid. Es läuft schleppend an. Bisher haben sich zehn Bürger beraten lassen und vier konnten vermittelt werden.
Die eigentliche Arbeit steckte vor allem im Sammeln der Angebote. „Wir sind zu jeder Organisation gegangen und haben den Bedarf erfragt, wie viele Menschen gesucht werden und wofür“, erklärt Riemscheid.
Aus diesen Informationen wurde ein Mappe erstellt, unterteilt in die Bereiche Kinder, Pflege und Sonstiges. „Nach dieser Bestandsaufnahme wissen wir in jedem Fall, dass der Bedarf auch in Burscheid da ist“, sagt Riemscheid.
Für 70 Tätigkeiten sucht sie mit ihrem Team Menschen, die in ihrer Freizeit helfen wollen. „Zu uns kann aber auch jeder kommen, der gerne seine Fähigkeiten anbieten möchte.“ Erst vor Kurzem konnte auf diesem Weg an einer Schule ein Strickkurs eingerichtet werden.
Diese zentrale Anlaufstelle „Treffpunkt Ehrenamt“ ist nun für den Deutschen Ehrenamtspreis nominiert worden. Eine Mitarbeiterin der Stadt hat das Team vorgeschlagen, wegen seines Einsatzes bei der Bündelung des Angebots und der Abstimmung von Angebot und Nachfrage ehrenamtlicher Tätigkeiten.
„Für uns ist die Nominierung eine große Anerkennung, aber wir rechnen uns keine Chancen aus, in die engere Wahl zu kommen. Wir stehen ja noch am Anfang“, sagt Riemscheid.
Das Konzept des Treffpunkt Ehrenamts ist es, auch junge Menschen für Ehrenämter zu interessieren. „Wir wollen den Schülern bewusst machen, dass es für die Lebenserfahrung hilfreich ist und sich auch gut im Lebenslauf macht, wenn man gemeinnütziges Engagement nachweisen kann“, sagt Riemscheid.
Das Team hat auch schon Kontakt zu den Schulen aufgenommen, um Kooperationen miteinander zu schaffen.„Ohne soziales Engagement wäre Burscheid nicht funktionsfähig. Deshalb sind wir als Anlaufstelle wichtig, wir zeigen auch, dass solch ein Engagement ein guter Ausgleich zum Berufsleben sein kann oder auch ein Weg, wieder auf den ersten Arbeitsmarkt zu kommen, wenn jemand zurzeit keinen Job hat.“