Schüler trafen sich nach 53 Jahren zum ersten Mal
Ehemalige Klassenkameraden der Volksschule tauschten am Freitagabend Erinnerungen aus.
Burscheid. Zwei, drei . . . ein Lied! Und mit Gesang zogen die fünf Mädchen und zehn Jungen hinter ihrer Lehrerin her vom Schulgebäude gegenüber der heutigen Sparkasse am Marktplatz vorbei Richtung Pulvermacher-Halle/ Ecke Jahnstraße.
Die Beutel mit den Turnsachen hielten im Schaukeln inne, wenn Frau Niklaus rief: „Stopp, ich muss kurz in den Konsum, noch ein paar Dinge einkaufen!“ Die Lebensmittelkette hatte einen Laden in der jetzigen Fußgängerzone (bis vor kurzem Schlecker-Filiale). Der kurze Aufenthalt auf ihrem Weg zum Sportunterricht war zumindest zwei der Jugendlichen eher lästig. Waren doch die Sportstunden das Lieblingsfach sowohl von Elfi Störmann als von Axel Schwamborn.
Solche und viele weitere Dönekes machten am Freitag die Runde am Tisch im Deutschen Haus. Dort saßen alle ehemaligen Klassenkameraden der Katholischen Volksschule Burscheid-Mitte, die im Jahr 1960 ins vielgepriesene Leben hinausgingen.
Für die ersten vier Schuljahre war die Schule im alten Polizeirevier in der Bismarckstraße ihr Zuhause gewesen. Dann wechselte man in das neue Gebäude an der Bürgermeister-Schmidt-Straße.
Klassentreffen sind im allgemeinen kein so ungewöhnliches Ereignis — wenn aber zwischen dem letzten Schultag und dem ersten Wiedersehen ein Zeitraum von sage und schreibe 53 Jahren liegt — dann wird so ein Tag zum unvergesslichen Erlebnis. Auf die Frage, warum in all den Jahren kein Treffen zustande kam , sagte Organisatorin Elfi Störmann: „Erst mit den Möglichkeiten, über das Internet nach ehemaligen Freunden zu suchen, wurde ein langgehegter Wunsch endlich Wirklichkeit.“
Alle Eingeladenen hatten zugesagt und kamen auch. Vergrößerte Fotos vom Abschlusstag wurden herumgereicht — und Wolfgang Messow erinnerte sich sogar an alle Vor- und Zunamen. Auch heute noch geben fast alle Anwesenden Burscheid und Umgebun*g als Wohnadresse an. Einer zog nach Kürten — ein anderer reiste aus Dortmund an.
Wenn alte Bilder aus dem Gedächtnis wieder auftauchen, gehört dazu auch alles, was außerhalb der Unterrichtsstunden die Kinder beschäftigte. Wolfgang Messow sieht sich noch begeistert Fußballspielen oder andere Abenteuerspiele bestehen — gleich nach der Schule, also mit vierzehn Jahren begann er eine Lehre als Hotelmitarbeiter im Altenberger Hof. Er blieb seiner Berufung 46 Jahre lang treu und gehört seit 1994 zur Leitungsspitze des Unternehmens.